Der schwere Hurrikan "Otis" hat das Frühwarnsystem für Erdbeben an der mexikanischen Pazifikküste beschädigt. Die Kommunikation mit mindestens 27 der rund 100 Sensoren des seismischen Beobachtungsnetzes sei unterbrochen, teilte der Betreiber am Mittwoch mit. Sollte sich in der Nähe der beschädigten Sensoren ein starkes Beben ereignen, könne die Bevölkerung nicht rechtzeitig gewarnt werden. Für Reparaturen stünden zwar Ingenieure bereit, doch seien wichtige Verkehrswege in der Region infolge des Sturms unterbrochen.

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"Otis" war am frühen Mittwoch (Ortszeit) als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 nahe dem berühmten Badeort Acapulco auf Mexikos Südwestküste getroffen - mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von fast 270 Kilometern pro Stunde und Böen von bis zu 330 Stundenkilometern. Telefon- und Internetverbindungen brachen zusammen, auch mehr als einen halben Tag später war die Hafenstadt weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. Medienberichten zufolge kam mindestens ein Mensch ums Leben. An der Küste sei ein Fischer bei dem Versuch, sein Boot zu schützen, ums Leben gekommen, berichtete der Fernsehsender Foro TV am Mittwochabend (Ortszeit).

Die gesamte Westküste Süd-, Mittel- und Nordamerikas liegt im Pazifischen Feuerring - der geologisch aktivsten Region der Welt. In diesem bogenförmigen Gürtel mit einer Länge von 40 000 Kilometern treffen mehrere Erdplatten aufeinander.

Erdbeben können zwar nicht vorhergesagt werden, allerdings erfasst das Frühwarnsystem schnell die ersten Erschütterungen und löst einen Alarm aus. Auch die Hauptstadt Mexiko-Stadt, die Hunderte Kilometer von der Pazifikküste entfernt liegt, bekommt durch dieses System einige dutzende Sekunden vor einem schweren Erdbeben eine Vorwarnung.  © dpa

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