Auf winterglatten Straßen kommt es erneut zu Unfällen. In Teilen Deutschlands beruhigt sich die Wetterlage zunächst doch weitere Schneefälle sind angekündigt. Für die Polizei in NRW hatte der Schnee auf der Suche nach Einbrechern jedoch auch Vorteile.

Mehr Panorama-News

Glätte und Schnee haben in Teilen Deutschlands zu Unfällen mit vielen Verletzten geführt. Allein in Bayern zählte die Polizei mindestens sechs Verletzte.

Ein mit 30 Schülerinnen und Schülern besetzter Bus landete bei Büren-Wewelsburg (Kreis Paderborn) im Graben. © Polizei Paderborn

Viele Unfälle endeten jedoch auch glimpflich: Im Kreis Paderborn in Nordrhein-Westfalen rutschte am Morgen ein mit 30 Schülerinnen und Schülern besetzter Linienbus in einen Straßengraben – alle blieben unverletzt.

Vielerorts war der Winterdienst im Dauereinsatz. Die Polizei rief zur Vorsicht auf den Straßen auf, dennoch krachte es immer wieder. In Werdohl östlich von Wuppertal rutschte am Morgen ein Schneepflug in einen Pkw. Bei Unfällen in Köln, Wuppertal und Schmallenberg im Hochsauerlandkreis seien insgesamt sechs Menschen leicht verletzt worden, hieß es dort. In Bonn, Bielefeld und Detmold kam es zu Unfällen mit Sachschäden. Oft blieb es bei Blechschäden.

In Mittelhessen seien bis zum frühen Morgen 23 Unfälle gezählt worden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Gießen. In fünf Fällen hätten sich Verkehrsteilnehmer Prellungen oder andere leichte Verletzungen zugezogen. Andernorts fuhren sich Lastwagen fest. Bereits am Mittwoch hatte es in Teilen Deutschlands wetterbedingt Unfälle gegeben. Notfallaufnahmen, wie zum Beispiel in einer Klinik in Halle, behandelten mehr Patienten nach Stürzen als sonst.

Wie sind die Aussichten in Deutschland?

Am Donnerstagmorgen kamen bereits bis zu zehn Zentimeter Neuschnee in den westdeutschen Mittelgebirgen zusammen. Auch am Nachmittag und Abend erwartet der DWD laut Mitteilung in der Mitte und im Osten Deutschlands teils kräftigen Schneefall. Bis zum Abend sollen noch einmal bis zu fünf Zentimeter fallen, in den nördlichen Mittelgebirgen fünf bis zehn, im Harz um die 15 Zentimeter.

In der Nacht zum Freitag ziehen die Schneefälle dann weiter nach Osten. Dabei fallen noch einmal wenige Zentimeter im Osten, an den Alpen und auch im Norden.

In der Mitte, im Osten und im Bergland ist zudem Vorsicht geboten: Es tritt verbreitet Glätte durch Schnee und überfrierende Nässe auf.

Am Freitag gibt es tagsüber vor allem in der Nordosthälfte ein paar Schneeschauer, auch ganz im Süden schneit es noch etwas, wie der Meteorologe Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach sagte.

Der DWD erwartet Höchstwerte von 1 bis 5 Grad und im Bergland leichten Dauerfrost. Auch die kommenden Nächte werden "klirrend kalt", wie Reinartz sagte. "Damit dürfte sich von dem Schnee zwischen Rheinland und Brandenburg nicht nur im Bergland einiges über die nächsten Tage hinweg halten." Im sächsischen Bergland soll in der Nacht zum Samstag auch noch neuer Schnee hinzukommen.

Am Samstag werden nur noch vereinzelte Schneeschauer erwartet, es bleibt überwiegend trocken. Die Höchsttemperaturen bewegen sich zwischen -1 bis +4 Grad. Am Sonntag gibt es einen leichten Temperaturanstieg auf +5 Grad, in der Nacht auf Montag kühlt es dann wieder auf -1 bis -8 Grad ab.

Spuren im Neuschnee helfen Polizei in NRW

In Nordrhein-Westfalen hat das winterliche Wetter der Polizei geholfen: Vier mutmaßliche Einbrecher hinterließen auf ihrer Flucht im Neuschnee deutliche Spuren und führten die Polizei direkt zu ihrem Unterschlupf.

Man habe die vier Tatverdächtigen in der Nacht dank ihrer Schuhabdrücke über eine Strecke von sieben Kilometern verfolgen können, berichtete die Polizei im Kreis Siegen-Wittgenstein. Dabei querten die Einbrecher und dann die Verfolger auch die Lahn, indem sie über einen umgestürzten Baum robbten.

Wie ist die Wetterlage im Ausland?

In Großbritannien sorgten ungewöhnlich starke Schneefälle für Verkehrsbehinderungen und Unterrichtsausfall an Schulen. Der Flughafen Manchester stellte seinen Betrieb vorübergehend ein. In Wales wurden einem Bericht der BBC zufolge 80 Schulen wegen Behinderungen durch Schnee und Eis geschlossen. Auch mehrere Zugstrecken in dem britischen Landesteil wurden gesperrt, wie die Nachrichtenagentur PA meldete.

In Nordfrankreich kamen bei eisigen Temperaturen, Schnee und Glätte zwei Menschen ums Leben. Bei Valenciennes südlich von Lille erfror ein Obdachloser, wie der Präfekt der Region Hauts-de-France, Bertrand Gaume, im Sender France Info sagte. Im nahe gelegenen Croix stürzte ein Mensch auf einem vereisten Gehweg, verletzte sich schwer am Kopf und starb. (tas)

Verwendete Quellen

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © Polizei Paderborn