Nach schweren Überschwemmungen im Norden Afghanistans hält die Suche nach Vermissten an. Das meldeten lokale Behörden der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Einige Gebiete seien aufgrund zerstörter Straßen zunächst jedoch nur schwer erreichbar.

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Ein Bewohner aus einem Dorf in der betroffenen Provinz Baghlan berichtete der dpa, dass noch Tote unter den Trümmern liegen würden. Die Situation sei der "Horror", sein Haus in dem Dorf - wie der Großteil der Häuser - zerstört. Den Menschen würde es neben Unterkünften auch an Lebensmitteln fehlen.

Laut Unicef Afghanistan sind in Baghlan mindestens sechs öffentliche Schulen beschädigt. "Die jüngsten Überschwemmungen verschärfen die humanitäre Notlage in Afghanistan drastisch", sagte Salma Ben Aissa, Landesdirektorin des International Rescue Committee (IRC). Das Land sei noch immer von den mehrfachen Erdbeben zu Beginn dieses Jahres sowie von schweren Überschwemmungen im März betroffen. "Gemeinden haben ganze Familien verloren, und die Lebensgrundlagen wurden dezimiert."

Nach Hochwassern im Norden Afghanistans sind in den vergangenen Tagen laut dem Flüchtlingsministerium im Land 315 Menschen ums Leben gekommen. Das UN-Nothilfebüro Ocha spricht von fast 9000 zerstörten oder beschädigten Häusern.

Extreme Wetterereignisse wie Fluten oder Dürren nehmen in Afghanistan zu. Experten machen dafür die Klimakrise verantwortlich. Nach Jahrzehnten von Kriegen und Konflikten ist das Land schlecht darauf vorbereitet, die Folgen des Klimawandels zu bestehen.  © dpa

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