Das Singen von Hymnen ist nur wirklich erhaben, wenn man den Text auch kennt. Donald Trump machte bei einem Vortrag des erzpatriotischen Liedes "God Bless America" jedoch keine gute Figur. Genauso wenig, wie die dazugehörige Veranstaltung.

Mehr aktuelle News finden Sie hier

Zwei Flops in einem: Eigentlich wollte US-Präsident Donald Trump die Super Bowl Sieger der Philadelphia Eagles zu einem traditionellen Besuch ins Weiße Haus einladen. Doch viele Spieler, Trainer und Funktionäre sagten ab.

Der Grund: Zahlreiche schwarze Team-Mitglieder der amerikanischen Football-Liga verweigern seit Längerem das Singen der Hymne vor Matches, um gegen Rassismus ein Zeichen zu setzen.

Also lud Donald Trump kurzerhand die Fans der Eagles in den Washingtoner Regierungssitz ein, um einen Gegenakt des Patriotismus' zu starten und quasi einen Keil zwischen Spieler und Anhängerschaft zu treiben. Doch das ging allem Anschein nach gründlich schief.

Angebliche "Fans" nur Staffage?

Denn während sich einige Menschen auf dem Rasen des Weißen Hauses einfanden und der Militärchor zum Absingen der Patrioten-Hymne "God Bless America" ansetzte, merkte der anwesende NBC-Reporter Tim Furlong auf Twitter an: "Ich bin mir nicht ganz sicher, wer diese Eagles-'Fans' sind, aber ich habe nur exakt ein Eagles-Kleidungsstück vor dem Weißen Haus gezählt."

Furlong schilderte eine Szene, die wirkte, als seien "eiligst republikanische Mitarbeiter und Lobbyisten zum Weißen Haus bestellt worden, um das Publikum zu stellen". Eagles-Fans könne man jedenfalls keine ausmachen, was auch Bilder der Veranstaltung belegen.

Als schließlich das patriotische "God Bless America" ertönte, kam es zu einem weiteren seltsamen Moment.

Mitten im Lied stockte Donald Trump, schaute Hilfe suchend in die Menge und erweckte den Eindruck, er habe den Text zu dem Musikstück vergessen, das in Amerika bereits in der Grundschule gelehrt wird. Dann wiederholte er eine vorangegangene Zeile.

"God Bless America" ist inoffizielle Hymne der USA

Auf dem Video des TV-Senders NBC News ist zu sehen, dass Trump erst wieder mit dem Refrain einsteigt, der eine Bitte an Gott enthält, die USA zu schützen und zu segnen. Die erste Strophe fordert dagegen Loyalität des Volkes gegenüber den Vereinigten Staaten ein.

Das patriotische Lied "God Bless America" wurde 1918 von Irving Berlin geschrieben und wurde 2003 vom "National Recording Preservation Board" zur "De-facto-Hymne der Nation" erklärt.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.