Die Präsidentin des Bundeswehr-Beschaffungsamts hat dazu aufgerufen, die Kapazitäten zur Produktion von Munition in Deutschland zu erhöhen.

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"Die Politik muss sich die Frage stellen, wie stark sie die Munitionsproduktion unterstützen will", sagte Annette Lehnigk-Emden dem Portal "Zeit Online". "Die Industrie ist komplett ausgelastet, es gibt keine freien Produktionskapazitäten mehr."

Auf die Frage, ob der Staat selbst Munition produzieren sollte, sagte sie: "Ob ich bei einem Staatsunternehmen kaufe oder bei der Privatwirtschaft, ist mir persönlich egal. Das ist eine politische Frage. Mir ist es wichtig, dass wir ausreichende Mengen bestellen können."

Lehnigk-Emden ist seit April 2023 Präsidentin des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) in Koblenz. Die Mammutbehörde mit ihren mehr als 10.000 Beschäftigten ist für die Ausstattung der Bundeswehr mit leistungsfähiger und sicherer Wehrtechnik zuständig.

Lehnigk-Emden wehrte sich gegen die Kritik, bei der Truppe komme die von Kanzler Olaf Scholz (SPD) ausgerufene Zeitenwende nicht an. "Der Vorwurf stimmt einfach nicht", sagte sie. "Wir haben für rund 33 Milliarden Euro militärische Ausrüstung bestellt. Bis zum Ende dieses Jahres werden wir zwei Drittel des Sondervermögens in Verträge umgesetzt haben. Das ist wirklich schnell."

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte Ende Februar 2022 nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine von einer "Zeitenwende" gesprochen. Auf seine Initiative beschloss der Bundestag ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Bundeswehr, um die über Jahre heruntergesparte Truppe wieder für die Landes- und Bündnisverteidigung fit zu machen.

Es werde immer wieder der Eindruck erweckt, ihre Behörde sei "nicht in der Lage, irgendetwas zeitgerecht zu beschaffen", sagte die BAAINBw-Präsidentin. "Es gibt aber kein Amazon für die Bundeswehr. Wir können nicht einfach Dinge bestellen und zwei Tage später werden sie geliefert." Ihre Behörde setze alles daran, die Prozess zu beschleunigen: "Der Faktor Zeit hat jetzt höchste Priorität."  © AFP

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