- Das Coronavirus breitet sich in Deutschland rasant aus. Vor allem seit Anfang Dezember gibt es einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen.
- Auch die gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus sind dementsprechend im Dezember wieder stark angestiegen.
- Wir geben einen Überblick, in welchem Bundesland am meisten Menschen aufgrund des Coronavirus versterben und welche Altersgruppen besonders betroffen sind.
Bundesweit breitet sich das Coronavirus immer diffuser aus. Vor allem durch Ausbrüche in Haushalten, in Alten- und Pflegeheimen, aber auch im beruflichen Umfeld, sowie in Schulen und Kitas gibt und gab es zahlreiche Ansteckungen.
Da Infektionsketten häufig nicht mehr eindeutig nachvollziehbar sind und Kontaktpersonen von Infizierten oft nicht mehr vollständig ermittelt werden können, wird es immer schwerer die Pandemie einzudämmen, die Todeszahlen steigen.
Diese Bundesländer sind am stärksten betroffen
Seit Tagen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) hohe Todeszahlen von Coronavirus-Infizierten. Mehrere Hundert Menschen sterben demzufolge jeden Tag an COVID-19 in Deutschland. Am 18.12.2020 meldete das RKI 813 Todesfälle, am 19.12.2020 sind es 702 gemeldete Verstorbene.
Die meisten der tägliche neu gemeldeten Todesfälle gibt es aktuell in den Bundesländern Bayern (83), Baden-Württemberg (97), Nordrhein-Westfalen (102) und Sachsen (119) (Stand: 19.12.2020).
Insgesamt liegt die Todeszahl der am Coronavirus verstorbenen Menschen in Deutschland seit Ausbruch der Pandemie bei 25.640 (Stand 19.12.2020).
Höchste Letalitätsrate in Sachsen und Thüringen
Die Wahrscheinlichkeit an einer bestimmten Erkrankung zu sterben, bemisst sich an der sogenannte Letalitätsrate. Sie errechnet sich in Todesfällen durch Infektionszahlen und muss nicht zwangsläufig in dem Bundesland mit den meisten Todesfällen am höchsten sein.
Die höchsten Letalitätsraten des Coronavirus gibt es zur Zeit in Thüringen und Sachsen mit jeweils 2,1 % (Stand 19.12.2020), das heißt, dass die Wahrscheinlichkeit eine Coronavirus-Infektion nicht zu überleben, in diesen beiden Bundesländern aktuell am höchsten ist.
Inwieweit eine Coronainfektion direkt zum Tode führt, ist in einigen Fällen aber nur schwer unterscheidbar, vor allem wenn Betroffene eine schwere Vorerkrankung hatten. In die Statistik fließen sowohl Todesfälle mit ein, bei denen ein Zusammenhang mit einer Coronainfektion eindeutig ist, als auch Todesfälle von Infizierten mit Vorerkrankungen, bei denen sich nicht endgültig nachweisen lässt, woran sie gestorben sind.
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Alter und Geschlecht der Verstorbenen
Am meisten verbreitet ist das Virus momentan in den Altersgruppen 15-34 Jahre und 35-59 Jahre. Je nach Stärke der Symptome und möglicher Vorerkrankungen kann die Infektion einen ganz unterschiedlichen Verlauf haben. Kinder und junge Erwachsene erkranken selten schwer, trotzdem sind in Deutschland bereits 39 Kinder und junge Erwachsene bis 30 Jahre am Coronavirus verstorben.
Ältere Menschen leiden häufiger an schweren Erkrankungsverläufen von COVID-19. Einen deutlichen Anstieg an Todesfällen gibt es in der Altersgruppe ab 60 Jahren. Etwa 88 % aller Todesfälle traten bei Menschen auf, die über 70 Jahre alt waren (Stand 15.12.2020), die meisten Infizierten sterben in der Altersgruppe ab 80 Jahren.
Todesfälle vor allem in Pflege-Einrichtung hoch
Nur etwa ein Sechstel der insgesamt gemeldeten COVID-19-Fälle kann tatsächlich einem konkreten Ausbruch zugeordnet werden. Für die meisten Fälle fehlen also Informationen zur Infektionsquelle. Vor allem Ansteckungen in öffentlichen Räumen wie öffentlichen Verkehrsmitteln oder anonymen Menschengruppen sind schwer erfassbar.
Nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) kann für COVID-19-Fälle aber übermittelt werden, ob sie in einer für den Infektionsschutz relevanten Einrichtung betreut, untergebracht oder tätig sind. Die Zahl Verstorbener ist demnach in Einrichtungen nach §§ 23 und 36 IfSG Betreuten besonders hoch, das heißt einerseits in Krankenhäusern, ärztlichen Praxen und Dialyseeinrichtungen, sowie andererseits in Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung von Asylsuchenden, Obdachlosenunterkünfte und in Justizvollzugsanstalten. 8.250 Betreute und Tätige sind dort bisher in Deutschland an Corona verstorben (Stand 15.12.2020). Vor allem die größeren Ausbrüche in Pflege- und Altersheime deutschlandweit haben zu hohen Fallzahlen unter Betreuten und Tätigen geführt.
Mehr Männer als Frauen betroffen
Grundsätzlich fällt auch auf, dass mehr Männer als Frauen am Coronavirus sterben. Erst in der Altersgruppe ab 90 Jahren werden mehr Todesfälle von Frauen verzeichnet. Das kann daran liegen, dass Frauen eine längere Lebensdauer als Männer haben und in der Regel älter werden.
Um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen, rät das Robert-Koch-Institut unter anderem dazu die Abstand- und Hygieneregeln einzuhalten, Menschenansammlungen zu meiden und wo nötig eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.
Verwendete Quellen:
- Robert-Koch-Institut: Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) 18.12.2020
- Robert-Koch-Institut: Täglicher Lagebericht des RKI zur Coronavirus-Krankheit-2019 (COVID-19) 15.12.2020
- Robert-Koch-Institut: Robert Koch-Institut: COVID-19-Dashboard
- Statista: Todesfälle mit Coronavirus (COVID-19) in Deutschland nach Alter und Geschlecht
- Corona in Zahlen: Corona-Zahlen für Bundesländer in Deutschland
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