Gerhard Schröder betont positive Aspekte, welche die Coronakrise mit sich bringen könnte. Im Zuge dessen fordert er, internationale Feindschaften ruhen zu lassen - und kann sich einen Seitenhieb auf Donald Trump nicht verkneifen.

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Altkanzler Gerhard Schröder hat dazu aufgerufen, in der Coronakrise international Feindschaften ruhen zu lassen und Partnerschaften auszubauen.

Die aktuelle Krise sei "auch eine große Chance", schrieb der SPD-Politiker in einem Beitrag für das Business-Netzwerk Linkedin.

Schröder mit Seitenhieb gegen Donald Trump

Deutschland als wirtschaftlich und politisch stärkstes Land in der Mitte Europas "kann und muss eine noch größere Verantwortung übernehmen, um in dieser Zeit zu einem Zusammenwachsen unseres Kontinents beizutragen" und auch global den schwachen und besonders von der Pandemie heimgesuchten Ländern zu helfen.

Anlässlich des 75. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs in Europa appellierte Schröder: "Wir sollten Barrieren überwinden, Feindschaften ruhen lassen und Partnerschaften ausbauen."

Die USA blieben ein wichtiger Partner, "auch wenn der gegenwärtige Präsident eine Belastung für die internationalen Beziehungen ist".

"Unsere Aufgabe", an Nazi-Verbrechen zu erinnern

Russland verfüge über Rohstoffe und sei ein wichtiger Markt für Technologie aus Europa. Die wegen der Annexion der Krim verhängten Sanktionen gegen Russland seien ohnehin wirkungslos. "Sie sind ein leeres, aber für beide Seiten schädliches Symbol geworden."

Auch gegen China solle sich Europa nicht abschotten, sondern Investitionen zum gegenseitigen Nutzen zulassen. Dies gelte auch für den 5G-Mobilfunkstandard.

Schröder, der ein Jahr vor Ende des Zweiten Weltkriegs geboren wurde, schrieb in seinem Beitrag, wegen der Corona-Pandemie könnten zwar keine Veranstaltungen zum Gedenken an den 8. Mai 1945 stattfinden.

Es bleibe aber auch unter diesen erschwerten Bedingungen "unsere Aufgabe und Verantwortung, an die beispiellosen Verbrechen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, die damals ihr Ende fand, zu erinnern". (dpa/fte)

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