Sind 50 Angestellte eines Berliner Krankenhauses gestorben, nachdem sie gegen COVID-19 geimpft wurden? Nein, es gab keinen einzigen Todesfall. Das Gerücht, das in sozialen Netzwerken geteilt wird, ist frei erfunden.

Diese Kolumne stellt die Sicht von CORRECTIV.Faktencheck - Fakten für die Demokratie und Uschi Jonas dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

50 Mitarbeitende des Berliner Sana-Klinikums seien "zeitnah" nach COVID-19-Impfungen verstorben und die Klinikleitung habe "alle zum Stillschweigen verdonnert" – dieses Gerücht kursierte zunächst auf Facebook, verbreitete sich aber auch über den Messengerdienst Telegram.

Mehr aktuelle News

Unser Faktencheck zeigt: Die Behauptungen sind frei erfunden.

Laut Klinikleitung erfreuen sich alle geimpften Angestellten "bester Gesundheit". Auf Nachfrage von CORRECTIV.Faktencheck teilt ein Pressesprecher der Sana Kliniken Berlin Brandenburg GmbH mit, dass es sich bei den verbreiteten Gerüchten um "Fake News" handele. Keine einzige Person, die im Klinikum angestellt ist und gegen COVID-19 geimpft wurde, sei gestorben.

Verbreitung der Falschinformation hat rechtliche Konsequenzen

Die Klinik sei zudem juristisch gegen die Urheberin des Beitrags vorgegangen. Die weitere Verbreitung der falschen Behauptung habe das Landgericht Hamburg untersagt, so der Pressesprecher.

Das Landgericht bestätigt das und schreibt in einer E-Mail, es gebe eine einstweilige Verfügung gegen "die von der Antragsgegnerin zuvor verbreiteten Behauptungen, 50 Mitarbeiter seien nach Impfungen verstorben und die Klinikleitung habe ‘alle zum Stillschweigen verdonnert’". Ordnungsmittel für den Fall der Zuwiderhandlung gegen das ausgesprochene Verbot seien "von Gesetzes wegen anzudrohen".

Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Pandemie in unserem Live-Blog

Weitere Faktenchecks zum Coronavirus finden Sie hier

CORRECTIV ist ein gemeinnütziges, unabhängiges und vielfach ausgezeichnetes Recherchezentrum. Die investigativen Journalisten recherchieren langfristig zu Missständen in der Gesellschaft, wie dem CumEx-Steuerraub oder illegaler Parteifinanzierung.
Eine eigene Faktencheck-Redaktion – CORRECTIV.Faktencheck – überprüft irreführende Behauptungen und Gerüchte in den sozialen Medien. Die Faktenchecker erklären, wie Falschmeldungen unsere Wahrnehmung beeinflussen und wie Sie sich vor gezielten Falschmeldungen schützen können.
Alle zwei Wochen erhalten Sie die neuesten Faktenchecks zu Gerüchten im Netz direkt in Ihr Postfach: Abonnieren Sie hier den CORRECTIV Newsletter

Wenn Sie auf mögliche Falschmeldungen oder Gerüchte stoßen, können Sie diese CORRECTIV.Faktencheck zur Überprüfung schicken – entweder über den CrowdNewsroom oder über WhatsApp an die +49-151-17535184.

Corona-Expertin warnt: Das Frühjahr wird uns diesmal nicht retten

Susanne Johna, Vorsitzende des Ärzteverbandes Marburger Bund, rechnet nicht mit einer entspannteren Corona-Situation im Frühjahr. Von Familienfeiern an Ostern rät sie ab.


JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.