Der chinesische Autokonzern Chery ist ein relativ junges Unternehmen. Der Hersteller, der als lokaler Kooperationspartner von Jaguar Land Rover auch Autos der britischen Marken für den Markt in China produziert, wurde 1997 gegründet. Neben den Baureihen Tiggo und Arrizo unter der Marke Chery werden auf dem Heimatmarkt auch Fahrzeuge mit anderen Markennamen, darunter Jetour und Karry, verkauft. Außerdem ist Chery einer der Gründer des mit großen Ambitionen gestarteten Unternehmens Qoros. Im Jahr 2017 traten die Chinesen erstmals im Rahmen der IAA in Frankfurt auf, wo sie SUV-Modelle der Marke Exeed präsentierten. Ein geplanter Verkaufsstart lässt bis heute auf sich warten. Aktuell werden neue Elektro-Modelle entwickelt.
Video: EuroNCAP-Crashtest 2022: Chery Omoda5
Zuvor betritt eine weitere Marke des Chery-Konzerns die Bildfläche: Mit Omoda sollen junge Käufer angesprochen werden. Nicht nur in China, sondern auch in Europa. Für das Jahr 2024 ist der Start des ersten Modells geplant. Der Omoda 5 ist ein 4,40 Meter langer SUV-Crossover, entspricht in seinem kompakten Format also etablierten Konkurrenten wie dem Hyundai Kona und dem Toyota C-HR.
Als Verbrenner und Elektriker
Das Design des Omoda 5 wirkt modern, die Front wird von einem großen Kühlergrill dominiert. Der hat auch eine Funktion, denn im ersten Schritt startet das neue Modell als Verbrenner. Ein aufgeladener 1,6-Liter-Benziner leistet 197 PS. Das maximale Drehmoment von 290 Newtonmetern liegt zwischen 1.750 und 4.500/min an. Ein vom deutschen Spezialisten Getrag stammendes Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Gängen kümmert sich um die passende Übersetzung. Damit soll es in 7,8 Sekunden von Null auf Hundert sowie auf eine Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h gehen. Den kombinierten Kraftstoffverbrauch gibt Omoda vorläufig mit weniger als 7,5 Liter auf 100 Kilometer an.
Alternativ kommt der Omoda 5 in Deutschland auch als reines Elektromodell. Der E-Motor an der Vorderachse leistet 150 kW und kommt auf ein maximales Drehmoment von 340 Nm. Zu haben sein wird der Omoda 5 mit zwei Batteriegrößen. Der 41 kWh große Energiespeicher verspricht bis zu 300 km Reichweite, für die 62-kWh-Version werden bis zu 450 km Reichweite genannt. Die Zellen stammen von CATL. Per Schnelllader sollen die Batterien innerhalb von 35 Minuten auf bis zu 80 Prozent der Kapazität aufgeladen werden können. Eine maximale Ladeleistung wird nicht genannt. Beim Design setzt der Omoda 5 EV auf eine geschlossene Frontmaske sowie neu gezeichnete LED-Linien-Scheinwerfer.
Für den Omoda 5 hat Chery zudem noch eine Plug-in-Hybrid-Version in Aussicht gestellt. Ob die auch zu uns kommt, ist nicht bekannt. Auch technische Angaben für die (teils) lokal emissionsfreien Modelle werden noch nicht verraten.
Sicher in aktiver und passiver Hinsicht
In der Modellbeschreibung seines 5ers listet Omoda 16 Fahrassistenten auf, die mehrheitlich auf dem adaptiven Tempomaten aufbauen. Zudem scheint der chinesische Elektro-Crossover über eine sehr crashsichere Karosserie zu verfügen. Dafür spricht die bereits im vergangenen Jahr erlangte Fünf-Sterne-Wertung im EuroNCAP-Crashtest (siehe Video nach dem ersten Absatz), die dem Omoda 5 sehr gute Allround-Eigenschaften in puncto passive Sicherheit bescheinigt.
Hinter dem Cockpit mit zwei jeweils 10,25 Zoll großen, optisch zusammengefassten und individualisierbaren Displays und einem in 64 Farben einstellbaren Ambiente-Licht soll der SUV viel Platz für Fahrer und Passagiere bieten. Smartphones lassen sich per Apple Carplay und Android Auto in den Omoda 5 einbinden und laden kabellos in der dafür vorgesehenen Schale. In der ersten Reihe gibt es Sportsitze mit integrierten Kopfstützen, die dem Hersteller zufolge mit umweltfreundlichem Öko-Leder bezogen und klimatisierbar sind. Zudem gehört ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem zur Serienausstattung. Überraschend gering fällt die Angabe zum Kofferraumvolumen aus: 380 Liter stehen im Datenblatt.
Ab 2024 für etwa 26.000 Euro
Ab dem ersten Halbjahr 2024 soll der Omoda 5 in Europa verkauft werden. Und damit auch in Deutschland, wo er nach seiner Ankunft einer der günstigsten SUV überhaupt sein dürfte. Für das Basismodell mit Benzinmotor stellen die Chinesen einen Brutto-Basispreis von etwa 26.000 Euro in Aussicht. Die zwei Ausstattungslinien heißen "Comfort" und "Noble", wobei Letztere die höherwertigere ist und unter anderem ein beheizbares Lenkrad, ein elektrisches Schiebedach, ein 360-Grad-Kamerasystem und 18-Zoll-Leichtmetallfelgen mitbringt.
Die Elektrovariante ist deutlich höher eingepreist. Hier nennen die Chinesen einen Grundpreis von rund 37.000 Euro.
Obendrein gibt die Chery-Tochtermarke bereits Ausblicke auf eine Modellfamilie. Mit den Ziffern 3 und 7 wurden weitere Omoda-Modelle angekündigt. Parallel wurden mit dem Namen Jaecoo (5, 7 und 9) SUV mit rustikal anmutendem Design, das an klassische Geländewagen erinnern soll, in Aussicht gestellt. © auto motor und sport
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