1,7 Milliarden Euro nahmen italienische Gemeinden 2024 insgesamt durch Bußgelder ein – so viel wie nie zuvor.

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Italien hat sich im Jahr 2024 als besonders strenger Hüter des Verkehrsrechts etabliert. Die Bußgelder in den italienischen Städten erreichen neue Rekordhöhen – die Einnahmen liegen 10 Prozent über denen von 2023.

In Städten wie Mailand, Rom und Florenz werden durch hohe Strafen beträchtliche Einnahmen erzielt. Mailand führt dabei mit beeindruckenden 204 Millionen Euro an Bußgeldern die Rangliste an, gefolgt von den Touristenmetropolen Rom und Florenz.

Kleine Gemeinden erzielen beachtliche Einnahmen

Doch nicht nur die großen Städte, sondern auch kleinere Gemeinden profitieren massiv von den Bußgeldern, insbesondere in Regionen, die bei Motorradfahrern beliebt sind. Strecken in den Alpen oder entlang der Küstenstraßen werden zunehmend strenger überwacht. Hier sind es vor allem Motorräder, die bei Verkehrskontrollen ins Visier geraten.

Besonders auffällig ist die Situation in einigen kleineren italienischen Gemeinden, vor allem in jenen mit weniger als 1.000 Einwohnern. Eine Analyse zeigt, dass Carrodano (Provinz La Spezia) mit nur 465 Einwohnern an der Spitze dieser speziellen Rangliste steht und im Jahr 2024 über 807.000 Euro aus Verkehrsbußgeldern erzielt hat.

Bußgeld in Italien – die Top-5-Orte im Jahr 2024

Auf dem 2. Platz folgt Colle Santa Lucia (Provinz Belluno), das nur 346 Einwohner zählt und rund 671.000 Euro einnahm. Der 3. Platz geht an Poggio San Lorenzo (Provinz Rieti), das mit 547 Einwohnern 397.000 Euro generierte. Rocca Pia (Provinz L’Aquila) mit lediglich 178 Einwohnern erzielte mehr als 281.000 Euro, und Calto (Provinz Rovigo) mit 683 Einwohnern nahm über 278.000 Euro ein. Diese Gemeinden liegen alle in der Nähe von touristischen Attraktionen oder an beliebten Routen, die Motorradfahrer und sportliche Autofahrer anziehen.

Neue Verkehrsregeln, Kontrolle der Abgaswerte, Falschparken

Die drastische Steigerung der Bußgelder ist nicht nur auf die strengen Geschwindigkeitsmessungen zurückzuführen, sondern auch auf die Einführung neuer Verkehrsregeln, die speziell auch das Verhalten von Motorradfahrern betreffen. Besonders die Kontrolle der Abgaswerte, beim Parken auf verbotenen Flächen und beim Umgang mit Zebrastreifen haben zugenommen. In einigen Regionen gelten zudem verschärfte Geschwindigkeitsbegrenzungen, die von Motorradfahrern oft übersehen werden.

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Fazit

Italien, so scheint es, hat Bußgelder als wichtigen Bestandteil seiner Einnahmenstrategie entdeckt – und nimmt Motorradfahrer dabei natürlich nicht aus. Für viele Gemeinden haben sich diese Einnahmen mittlerweile zu einer wichtigen Finanzquelle entwickelt, die in einigen Fällen deutliche Auswirkungen auf ihre kommunalen Haushalte hat.  © Motorrad-Online