Weniger Tierversuche, eine Organisation macht sich für mehr Freundlichkeit stark und eine Initiative bringt einsame Menschen über die Feiertage in Gesellschaft – die guten News des Monats.

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Die tägliche Flut an negativen Nachrichten lässt viele Menschen frustriert, traurig, wütend oder mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück. Trotzdem werden negative Schlagzeilen mehr gelesen als positive Meldungen – vermutlich aus einem evolutionsbiologischen Grund: Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, uns vor Gefahren zu bewahren. Deshalb reagiert es auf Schreckensmeldungen besonders sensibel und speichert negative Informationen stärker ab.

Aber: Doomscrolling, also gezielter und massiver Konsum von negativen Nachrichten, kann der psychischen Gesundheit schaden, wie zahlreiche Studien belegen. Positive Informationen wirken da wie ein Gegengewicht. Sie verdeutlichen, dass es auch konstruktive Lösungen für ein gutes Miteinander und eine bessere Zukunft gibt. In diesem Sinne: Hier sind die guten News des Monats.

Gemeinnützige Organisation für Freundlichkeit

Ob in den sozialen Medien, an Schulen oder im Straßenverkehr – der Ton ist vielerorts rauer geworden. Dabei wirken sich freundliche Gesten nicht nur auf die Empfänger positiv aus, sondern auch auf diejenigen, die sie aussenden, wie verschiedene Studien belegen. Unter anderem konnten Forschende feststellen, dass Menschen, die anderen helfen, sich weniger gestresst fühlen und ihr Belohnungszentrum im Gehirn eine höhere Aktivität aufweist.

Fremde Menschen auf der Straße grüßen, einer anderen Person den Sitzplatz im Bus anbieten, einem Verkehrsteilnehmer die Vorfahrt lassen oder Hilfe anbieten, statt vorbeizugehen – dafür, dass Freundlichkeit im Alltag zur Norm wird, setzt sich die gemeinnützige Organisation "Random Acts of Kindness Foundation", kurz RAK, ein.

Die Organisation stellt kostenlos Lehrpläne für Schulen, Privathaushalte und Arbeitsplätze zur Verfügung. Diese sollen Menschen dabei helfen, ein wohlwollendes und nettes Miteinander in ihrem Umfeld zu etablieren.

Mit ihrer Arbeit wollen die "RAKtivisten", wie sie sich selbst nennen, andere dazu inspirieren, aufrichtige Freundlichkeit im Alltag zu leben und einen positiven Domino-Effekt für eine körperlich und mental gesündere Gesellschaft auslösen. Schon über 100.000 Menschen in 89 Ländern haben sich der Bewegung angeschlossen.

Weniger Tierversuche in Deutschland

1,46 Millionen Tiere wurden im Jahr 2023 für Tierversuche eingesetzt. 80 Prozent der Versuchstiere waren Nagetiere, überwiegend Mäuse. Die neue Versuchstierstatistik des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R), das zum Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gehört, zeigt: Im Jahr 2023 wurden rund 15,6 Prozent weniger Tiere für Tierversuche eingesetzt als im Jahr 2022. Damit setzt sich der Abwärtstrend fort.

Laut BfR-Präsident Professor Andreas Hensel betreffen die rückläufigen Zahlen fast alle Bereiche, sowohl die Grundlagenforschung als auch die angewandte Forschung. Außerdem sei ein historischer Tiefststand bei schwer belastenden Versuchen festzustellen.

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Die Organisation "Ärzte gegen Tierversuche" merkt an, dass ein Rückgang seit 2020 festzustellen sei, diese Entwicklung aber auch auf die starke Reduktion sogenannter Überschusstiere zurückzuführen sei, die aufgrund von genetischen Veränderungen, Alter oder Krankheit getötet werden.

Doch auch für gesetzlich vorgeschriebene Tierversuche, etwa für Medizinprodukte oder Pflanzenschutzmittel, wurden weniger Versuche an Tieren durchgeführt. Laut "Ärzte gegen Tierversuche" hängt die Entwicklung auch damit zusammen, dass immer mehr verlässliche Methoden wie computergestützte Rechenmodelle oder Tests mit Zellkulturen angeboten werden, die auf den Menschen übertragen werden können und viele Tierversuche überflüssig machen.

Initiative gegen Einsamkeit an den Feiertagen

Einsamkeit betrifft nicht mehr überwiegend ältere Menschen, wie aktuelle Analysen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) verdeutlichen. Jeder Dritte zwischen 18 und 53 Jahren fühlte sich zuletzt zumindest teilweise einsam. Auffällig viele junge Menschen verspüren auch nach dem Ende der Corona-Pandemie ein Gefühl von Einsamkeit.

Interessant: Während Freuen sich überwiegend emotional einsam fühlen, erleben Männer tendenziell eher eine soziale Einsamkeit. Sie vermissen gute Freundschaften, nette Nachbarn, ein solides soziales Netz.

Chronische Einsamkeit kann viele negative Folgen für die mentale und auch für die körperliche Gesundheit nach sich ziehen. Neben Schlafproblemen ist beispielsweise auch das Risiko für Sucht- oder koronare Herzerkrankungen erhöht. Über die Feiertage wird Betroffenen ihre Einsamkeit oft besonders schmerzlich bewusst. Die Initiative "Keine(r) bleibt allein" bringt einsame Menschen an Weihnachten und Silvester in Gesellschaft.

Die Vernetzung von Menschen, die über die Feiertage Anschluss suchen und denjenigen, die bereit sind, ihr Haus zu öffnen, findet ausschließlich über Instagram und Facebook statt. Laut Christian Fein, dem Gründer der Initiative, konnten schon mehrere Tausend Menschen zusammengebracht werden. Wer einen Platz anbieten möchte, ein öffentliches Event veranstaltet oder einen Ort für die Feiertage sucht, kann sich per Instagram- oder Facebook-Nachricht bei der ehrenamtlichen Vermittlungshilfe melden.

Verwendete Quellen

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