Erstmals wurde eine Aufnahme eines Schwarzen Lochs vorgestellt. Forscher des Teams des Teleskopnetzwerks "Event Horizon" zeigten das Bild auf gleich sechs Pressekonferenzen rund um den Globus.
Zum ersten Mal ist Astronomen die Aufnahme eines Schwarzen Lochs gelungen. Das Bild des "Event Horizon"-Teleskopnetzwerks, das einen dunklen Fleck vor einem verschwommen leuchtenden Ring zeigt, wurde am Mittwoch zeitgleich auf sechs Pressekonferenzen rund um den Globus präsentiert.
Bislang gab es von Schwarzen Löchern nur Illustrationen. Bei dem aufgenommenen Exemplar handelt es sich um das extrem massereiche Schwarze Loch im Zentrum der 55 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie Messier 87.
Foto eines schwarzen Lochs: Observatorien auf vier Kontinenten beteiligt
An der Entstehung des Bildes waren acht Observatorien auf vier Kontinenten beteiligt. Die aufgenommenen Daten wurden am Bonner Max-Planck-Institut für Radioastronomie miteinander kombiniert.
Durch ihre extreme Masse lassen Schwarze Löcher noch nicht einmal das Licht entkommen, dadurch sind sie praktisch unsichtbar. Allerdings heizt sich Materie, bevor sie in ein Schwarzes Loch gezogen wird, extrem stark auf und strahlt dann hell. Dieses charakteristische Leuchten ist in rot in der jetzt vorgelegten Aufnahme zu sehen.
Bild ist Bestätigung von Einsteins Allgemeiner Relativitätstheorie
Das Bild sei eine Bestätigung von
Um ein Schwarzes Loch bildet sich eine Gas- und Staubscheibe, auf der neue Materie in den Raumzeitschlund strudelt. Diese Materie dreht sich immer schneller, wird dabei durch Reibung extrem heiß und leuchtet hell auf. Die Teleskope fotografierten das Schwarze Loch vor dieser sogenannten Akkretionsscheibe, "wie eine schwarze Katze auf einem weißen Sofa", erläuterte die Max-Planck-Gesellschaft.
Forscher wollen entscheidende Fragen klären
Mit den Beobachtungen, die auch im Fachblatt "Astrophysical Journal" vorgestellt werden, hoffen die Forscher zahlreiche grundlegende Fragen zu beantworten, darunter: Sehen Schwarze Löcher so aus wie von der Theorie erwartet? "Wir waren ehrlich gesagt überrascht, wie gut der beobachtete dunkle Fleck mit der aus unseren Computersimulationen vorhergesagten Struktur übereinstimmt", sagt Zensus.
Der experimentelle Durchbruch öffne die Tür zu einer Vielzahl neuer Beobachtungen, die unbekannte Details der kosmischen Schwerkraftfallen enthüllen könnten, erläuterte Schuster. "In Zukunft möchten wir auch die Dynamik der einstrudelnden Materie untersuchen. Im Grunde möchte man einen Film davon machen." (mgb/dpa)
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