Während der Mondfinsternis am 21. Januar haben Amateurastronomen und Profis rund um den Globus einen besonderen Moment eingefangen: Für den Bruchteil einer Sekunde konnte man mit entsprechenden Teleskopen einen Meteoriten auf der Mondoberfläche einschlagen sehen.
Eine erste Analyse vieler dieser Bilder vom "Blutmond" ergab nun, dass das Objekt etwa 20 bis 100 Kilogramm schwer war und einen Durchmesser von 30 bis 50 Zentimeter besaß. Die Studie von Forschern der Universität von Antioquia in Kolumbien ist zur Veröffentlichung in einem Fachmagazin eingereicht.
Was auf den Bildern als kleiner, hellrosa Punkt zu sehen ist, sei eine Wolke von heißem Material, die sich in weniger als einer Drittelsekunde ausbreitete und wieder verschwand. Die Forscher berechneten, dass das Objekt mit etwa 47.000 Kilometern pro Stunde auf die Mondoberfläche eingeschlagen sein könnte. Dabei habe es einen Krater von 7 bis 15 Meter Durchmesser hinterlassen - groß genug, um ihn später mit Satelliten zu suchen.
Im Gegensatz zur Erde ist der Mond nicht von einer Atmosphäre geschützt. Gesteinsbrocken stürzen ungehindert auf die Oberfläche und hinterlassen die charakteristischen Krater.
In der Erdatmosphäre verglühen kleinere Meteoroiden noch bevor sie den Boden erreichen. Pro Stunde schlägt Schätzungen zufolge ein Gesteinsbrocken auf dem Mond ein, wie die Autoren in der Studie schreiben. Der Einschlag von Ende Januar sei allerdings der erste, der von so vielen Menschen während einer totalen Mondfinsternis beobachtet wurde. © dpa
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