- Der Komet C/2022 E3 nähert sich nur alle 50.000 Jahre.
- Am Mittwoch erreicht der "Fernglaskomet" den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn.
- Unter günstigen Bedingungen ist er sogar mit bloßem Auge sichtbar.
Der wegen seiner Helligkeit relativ gut zu beobachtende sogenannte Fernglaskomet C/2022 E3 erreicht am Mittwoch den erdnächsten Punkt seiner Umlaufbahn. Er ist nach Angaben von Astronomievereinigungen in diesen Tagen unter anderem aufgrund entsprechender Mondverhältnisse bei günstigen Bedingungen eventuell sogar mit bloßem Auge zu sehen. Der Komet umrundet die Sonne in etwa alle 50.000 Jahre.
Komet kam letztes Mal in der Steinzeit der Erde so nahe
Der Erde derart nahe kam C/2022 E3 damit zum letzten Mal in der Steinzeit während einer Epoche, in welcher der moderne Mensch der Gattung Homo Sapiens gerade nach Europa einwanderte und dort auf seine Neandertaler-Verwandten traf. Bereits am 12. Januar erreichte der Komet den sonnennächsten Punkt seiner Bahn, nun fliegt er im Abstand von nur 42 Millionen Kilometern an der Erde vorbei. Anschließend entfernt er sich langsam wieder von ihr.
Der Komet ist nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) rund einen Kilometer groß. Er hat eine grünlich schimmernde, rund 50.000 Kilometer umfassende Koma, eine Art Teilchenhülle. Die grüne Farbe kommt dem DLR zufolge durch ein Gas, dass durch die Erwärmung an der Sonne entsteht. Der Himmelskörper C/2022 E3 (ZTF) hat seinen Namen, weil er erstmals vergangenes Jahr im Rahmen eines Programms namens "Zwicky Transient Facility" von einem Observatorium in den USA aus gesehen wurde.
Kometen gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Sie bestehen aus Eis, Staub und Steinen und werden daher auch mit schmutzigen Riesenschneebällen verglichen. Wenn sie sich auf ihrer Reise durchs All der Sonne nähern, bilden sie durch den Druck der von ihr ausgehenden Teilchenstrahlung oft leuchtende Schweife. Der hohe Anteil flüchtiger Materie unterscheidet sie von Asteroiden.
Himmelskörper im Januar und Februar vergleichsweise gut zu beobachten
Laut Fachvereinigungen wie dem Haus der Astronomie in Heidelberg oder der Vereinigung der Sternfreunde erreicht der Komet im Januar und Februar aufgrund seiner Sonnen- und Erdnähe die größte Helligkeit und ist daher insgesamt vergleichsweise gut zu beobachten. In diesem Zeitraum ist er die ganze Nacht über in der Nähe des Polarsterns hoch oben am Himmel zu sehen.
Demnach ist der Himmelskörper in dieser Zeit mit Ferngläsern gut zu beobachten, unter Umständen ist bei sehr guten Bedingungen aber auch eine Betrachtung mit bloßem Auge möglich. In dem Fall muss der Betrachter allerdings unter anderem sehr genau wissen, wo sich der Komet am Nachthimmel genau befindet.
Da auch die Helligkeit des Monds bei Himmelsbeobachtungen ein wichtiger Faktor ist, lag ein erstes optimales Zeitfenster zur Kometenbeobachtung laut Vereinigung der Sternfreunde zudem bereits kurz vor Ende Januar. Seitdem stört das zunehmende Mondlicht, am 5. Februar ist wieder Vollmond.
Mit abnehmendem Mond folgt anschließend in der zweiten Februarwoche aber ein zweites günstiges Beobachtungsfenster. Ab etwa Mitte Februar entfernt sich C/2022 E3 auf seiner elliptischen Umlaufbahn wieder derart weit von der Sonne, dass er für eine Beobachtung per Fernglas nicht mehr in Frage kommt. (dpa/afp/mgb)
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