Für viele Haustiere ist der Jahreswechsel kein Grund zum Feiern, sondern eine Nacht extremer Angst. Ob zitternd auf dem Badezimmerboden, versteckt unter Möbeln oder panisch weglaufend – Silvester bringt Hunde und Katzen oft an ihre Belastungsgrenze. Auch in diesem Jahr ist die Bilanz traurig.
Plötzlich knallt es laut, immer und immer wieder beben die Fenster der Wohnung. Was für die meisten Menschen an Silvester ganz normal ist, bedeutet für Hunde oft nichts als Stress. Böller und Raketen versetzen die Fellnasen und andere Tiere in Panik und sorgen für Fluchtinstinkte.
Dem Verein "Tasso" zufolge, der auch ein Haustierregister betreibt, entlaufen an keinem anderen Tag des Jahres so viele Tiere wie an Silvester. Das trifft leider auch für den vergangenen Jahreswechsel zu. 428 entlaufene Hunde wurden dem Register rund um Silvester gemeldet.
Erschreckende Zahlen: 428 entlaufene Hunde an Silvester
Zwischen dem 31. Dezember 2024 und dem 1. Januar 2025 wurden 428 Hunde bei Tasso als vermisst gemeldet. Sie alle waren aus Panik vor dem lauten Feuerwerk davongerannt. Zwar ist diese Zahl etwas niedriger als im Vorjahr, dennoch bleibt sie alarmierend hoch. Durchschnittlich entlaufen in Deutschland 79 Hunde pro Tag – zu Silvester und Neujahr waren es jeweils mehr als doppelt so viele.
Bei Katzen hingegen wurden weniger entlaufene Tiere gemeldet als an anderen Tagen im Jahr. Dies liegt "Tasso" zufolge unter anderem daran, dass Katzen in den Wintermonaten seltener draußen sind und entlaufene Tiere häufig später als vermisst gemeldet werden als Hunde. Zudem gebe es viele verantwortungsvolle Halter, die ihre Stubentiger rechtzeitig im Haus behalten. Dennoch leiden auch Katzen massiv unter dem Lärm und der Hektik rund um den Jahreswechsel. Viele verstecken sich tagelang und stehen unter erheblichem Stress.
Tierschützer fordern Böllerverbot
Weil Haus-, Wild- und Nutztieren durch das Feuerwerk zu Silvester leiden, fordern Tierschützer schon seit Jahren ein Verbot der privaten Böllerei. Ein solcher Schritt würde nicht nur die Tiere schützen, sondern auch die Umwelt entlasten und Verletzungen durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern verhindern.
Als mögliche Alternative schlägt "Tasso" zentral organisierte Feuerwerke vor. Diese könnten den Menschen weiterhin ein gemeinschaftliches Erlebnis bieten, ohne die Tiere so massiv zu gefährden. Auch in diesem Jahr fand eine entsprechende Petition für ein Böllerverbot zahlreicher Unterzeichner. Die Petitionen der Gewerkschaft der Polizei Berlin und der Deutschen Umwelthilfe wurden am Montag, 6. Januar, mit mehr als 1,7 Millionen Unterschriften dem Innenministerium übergeben. Ob die Politik dieses Jahr auf die Forderungen reagiert, bleibt abzuwarten. © Deine Tierwelt
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