Nach den Skandalen der vergangenen Monate geht der Reitsportverband in Dänemark neue Wege. Es gibt strengere Regeln. Und eine Revolution: Die gebisslose Dressur ist jetzt erlaubt – zumindest in Teilen…

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Der dänische Pferdesportverband (DRF) hat schwere Zeiten hinter sich: Die Skandale um Andreas Helgstrand und Carina Cassøe Krüth sorgten weltweit für Schlagzeilen. Die 40-Jährige musste kurz vor den Olympischen Spielen ihre Teilnahme für Dänemark zurückziehen, nachdem ein Video von ihr aufgetaucht war. Darauf ist zu sehen, wie sie bei einem Training mit Andreas Helgstrand ihr Pferd heftig mit der Gerte schlägt. Damals gab es nur eine Geldstrafe. Später wurde sie für die Nationalmannschaft und den Kader gesperrt.

Und auch für Helgstrand hatte dieses Video weitere Konsequenzen: Nach Auffassung des dänischen Berufungsausschusses hat Helgstrand "gegen Nr. 16 der Gemeinsamen Vorschriften von DRF und die Leitlinien für die ethische Verwendung von Pferden im Pferdesport verstoßen, da die Anweisung nach Auffassung des Berufungsausschusses eine bewusste Ermutigung darstellt, das Pferd durch übermäßige körperliche Korrektur zu bestrafen". Die Folge: 5.000 Dänische Kronen Geldstrafe und weitere drei Monate Sperre.

Dänemark: Reiter dürfen zwischen Kandare und Trense wählen

Gleichzeitig wurde versprochen, dass sich einiges ändern soll. Und tatsächlich: Der Verband führt jetzt im Dressursport für Dänemark neue Regeln ein. Und die haben es in sich. So verzichtet der Verband jetzt auf die Nasenriemenpflicht. Das heißt: In allen Leistungsklassen dürfen die Reiter auf nationalen Turnieren jetzt ohne Reithalfter in den Prüfungen antreten.

Und auch die gebisslose Zäumung ist erlaubt – zumindest in den "unteren" Leistungsklassen. Auch weiche Hackamores dürfen jetzt genommen werden – wenn die Seitenstücke eine maximale Länge von 16 Zentimetern nicht überschreiten. Ab 3***-Niveau ist das Gebiss wieder Pflicht. Aber: Die Reiter dürfen selbst entscheiden, ob sie auf Kandare oder auf Trense starten.

Ponyprüfungen: Sporen maximal zwei Zentimeter lang

Dazu gibt es eine neue Regel für alle Viel-Turnierstarter. Denn: An sieben aufeinanderfolgenden Tagen dürfen Pferde jetzt nicht mehr als fünf Mal starten!

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Und: Bei Ponyprüfungen wurden die Sporenregeln strenger: Bei nationalen Turnieren dürfen Sporen jetzt maximal zwei Zentimeter lang sein. Das ist nur halb so viel, wie die FEI-Regeln erlauben würden. Außerdem dürfen Sporen, Zügel und Gerten während der Prüfungen nicht übermäßig eingesetzt werden.  © Pferde.de