An den Stränden der Nord- und Ostsee könnte der harmlos wirkende Meeresschaum eine unsichtbare Gefahr bergen. Untersuchungen der Umweltschutzorganisation "Greenpeace" ergaben eine hohe Belastung mit sogenannten PFAS – Chemikalien, die auch für Hunde schädlich sind.

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Ein Strandspaziergang mit dem Hund an der Nord- oder Ostsee ist herrlich. An zahlreichen Stränden darf der Vierbeiner nach Lust und Laune toben und kann sich mal so richtig auspowern. Besonders beliebt bei manchen Fellnasen ist der Meeresschaum, der an der Wasserkante angespült oder durch die Luft getrieben wird.

Viele Hunde lieben es, mit dem Schaum zu spielen und verschlucken dabei immer wieder kleine Portionen der Masse. Das könnte jedoch ein Gesundheitsrisiko mit sich bringen, wie eine aktuelle Untersuchung der Umweltschutzorganisation Greenpeace jetzt zeigt.

Messungen zeigen alarmierende Werte im Meeresschaum

Bei Probenahmen im November und Januar an verschiedenen Stränden – darunter Norderney, Sylt und Kühlungsborn – fand "Greenpeace" extrem hohe PFAS-Konzentrationen. Die gemessenen Werte überschritten dänische Grenzwerte für Badegewässer um das 290- bis 3.777-fache. Besonders problematisch: In Deutschland gibt es bislang keine offiziellen Grenzwerte für PFAS in Badegewässern, berichtet das "ZDF".

PFAS, das sind per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, die als "Ewigkeitschemikalien" bekannt sind. Diese Stoffe kommen in vielen Alltagsprodukten wie Outdoorbekleidung, Teppichen und Lebensmittelverpackungen vor. Einmal in die Umwelt gelangt, bauen sie sich kaum ab und können sich in der Nahrungskette anreichern. Die Chemikalien sind nicht nur langlebig, sondern auch gesundheitsschädlich.

Forderung nach strengeren Regulierungen

PFAS können das Hormonsystem beeinflussen, die Fortpflanzung schädigen und gelten in einigen Fällen sogar als krebserregend. Gerade für Kinder und Hunde, die am Strand spielen oder den Meerschaum berühren oder sogar verschlucken, könnte dies ein ernstzunehmendes Risiko darstellen. Obwohl einige PFAS in der EU bereits verboten sind, setzt sich Greenpeace für ein umfassendes Verbot ein.

Laut der Organisation gibt es bereits PFAS-freie Alternativen, doch die Chemieindustrie blockiere bisher strengere Regulierungen. "Greenpeace" fordert die Bundesregierung auf, Maßnahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt zu ergreifen.

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Bis dahin wird empfohlen, nach Kontakt mit Meerschaum betroffene Hautstellen gründlich mit Wasser abzuspülen. Besonders Hundehalter sollten vorsichtig sein, wenn ihre Tiere am Strand spielen – denn die unsichtbare Gefahr steckt im harmlos wirkenden Schaum.  © Deine Tierwelt