Nach fünf Jahrzehnten schließt das Duisburger Zoofachgeschäft Zoo Zajac für immer seine Türen. Die Insolvenzverwalterin bestätigte, dass es keine Möglichkeit mehr gibt, den Geschäftsbetrieb fortzuführen. Tierschützer freuen sich über die Schließung des Ladens.

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Vor wenigen Wochen meldete das Geschäft Zoo Zajac in Duisburg Insolvenz an. Dieser Entscheidung waren finanzielle Schwierigkeiten vorangegangen, die in den letzten Monaten immer gravierender wurden. Der Verkauf des Grundstücks an eine Immobilienfirma hatte bereits vor der Insolvenzanmeldung stattgefunden.

Dadurch wurde die Rettung des Geschäfts zusätzlich erschwert. In wenigen Tagen beginnt nun der große Schlussverkauf, und für schwer vermittelbare Tiere werden Lösungen mit Tierparks und Zoos gesucht. Tierschützer finden die Schließung längst überfällig – und plädieren dafür, passende Halter für die Tiere zu finden.

Vom größten Zoofachgeschäft der Welt zum Insolvenzfall

Mit rund 3.000 Tierarten, darunter auch exotische Tiere, war Zoo Zajac über Jahre hinweg ein einzigartiges Konzept im deutschen Einzelhandel. Kunden konnten nicht nur Aquarienfische und Kleinsäuger erwerben, sondern auch Reptilien und exotische Vögel. Diese Vielfalt machte das Geschäft zu einer bekannten Adresse für Tierliebhaber, führte aber auch zu anhaltender Kritik von Tierschutzorganisationen. Besonders umstritten war der Verkauf von Hundewelpen, der 2012 eingeführt wurde und deutschlandweit für Diskussionen sorgte, berichtet der "WDR".

Letztlich konnte sich Zoo Zajac nicht mehr am Markt halten. Steigende Betriebskosten, veränderte Kundenbedürfnisse und zunehmender Druck von Tierschützern setzten dem Unternehmen zu. Die Corona-Pandemie verschärfte die finanzielle Lage zusätzlich, da während der Lockdowns weniger Kunden das Geschäft besuchten. Trotz verschiedener Versuche, das Konzept anzupassen, blieb der wirtschaftliche Erfolg aus – ein Schicksal, das viele traditionelle Zoofachgeschäfte in den letzten Jahren ereilte.

Tierschützer feiern das Ende von Zoo Zajac

Tierschutzorganisationen wie "Peta" sehen in der Schließung des Geschäfts einen großen Erfolg. Jahrelang hatten sie die Bedingungen, unter denen Tiere dort gehalten und verkauft wurden, kritisiert. Besonders problematisch war laut "Peta" die Haltung exotischer Arten wie Erdmännchen und Faultiere. Auch die massenhafte Vermittlung von Haustieren wurde als tierquälerisch betrachtet, da Tiere in einem Geschäftsumfeld oft nicht die Versorgung und Sozialisation erhalten, die sie benötigen würden.

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"Peta" und der "Deutsche Tierschutzbund" fordern nun, dass die verbliebenen Tiere nicht einfach als "Restposten" verkauft, sondern in artgerechte Heime vermittelt werden. Dafür müssten die Behörden nun sorgen, so die Organisationen. Gestern startete der große Abverkauf, spätestens zum 31. März soll Zoo Zajac seine Türen für immer schließen.  © Deine Tierwelt