Bei Tierversuchen hat man sofort Kleintiere wie Mäuse und Ratten im Kopf, denn die machen auch den Großteil der Tiere in Versuchen aus. Dass Hunde wie Beagles auch in Laboren eingesetzt werden, ist vielleicht auch geläufig. Aber dass auch Katzen in Versuchen leiden, wird bisher eher weniger beleuchtet. Wofür sie genau "verwendet" werden, erfährst Du hier.

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Katzen machen bei Tierversuchen zwar nur einen geringen Anteil aus. Aber jedes einzelne Tier zählt. Deshalb rufen Tierschutzorganisationen wie "Peta" und "Ärzte gegen Tierversuche" dazu auf, Strategien zum Ausstieg von Tierversuchen umzusetzen.

Die Tierversuchszahlen aus dem Jahr 2023 zeigen weiterhin einen leicht positiven Abwärtstrend. Dennoch bleibt die Gesamtzahl der Versuchstiere hoch. Das "Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren" meldet knapp 1,5 Millionen Tiere – darunter zirka eine Million Mäuse. Die zweithäufigste Tierart sind Fische, gefolgt von Ratten, Kaninchen, Vögeln, Schweinen und Meerschweinchen. Auf Position 8 befinden sich Hunde, die in 2.550 Versuchen zum Einsatz kamen, gefolgt von Affen und auf Position 10 Katzen. 544 Samtpfoten kommen demnach in Tierversuchen zum Einsatz.

Wie werden Katzen in Tierversuchen eingesetzt?

Die Tierschutzorganisation "Peta" berichtet auf ihrer Webseite, zu welchem Zweck es Tierversuche an Katzen gibt. Diese dienen unter anderem der Tiermedizin, Tiernahrung, Pharmakologie, Hirn- und Krebsforschung, sowie der Hör- und Verhaltensforschung. Die meisten Experimente werden zur Erforschung von Krankheiten durchgeführt, die Tiere betreffen, zum Teil geht es aber auch um menschliche Erkrankungen.

Die Tierversuche werden in verschiedene Kategorien eingeteilt und können mitunter extrem körperlich und psychisch belastend sein. Häufig werden Katzen absichtlich geschädigt oder krank gemacht, um Tests an ihnen durchführen zu können. Dies kann grausame Augen-, Ohren- und Gehirnoperationen umfassen.

Aus Deutschland ist ein Fall bekannt, in dem Katzen kurz nach der Geburt taub gemacht wurden. Dafür erhielten sie ein Antibiotikum, das die Sinneshaare im Ohr schädigt. Im Alter von drei bis fünf Monaten wurden ihnen Elektroden ins Gehirn, die Halsmuskeln und das Ohr implantiert. Dies sollte zeigen, wie bestimmte Hirnregionen auf unterschiedliche Töne reagieren. Mit diesen mussten die Katzenkinder sechs Monate lang leben, bis sie schließlich getötet wurden.

Welche Alternativen zu Tierversuchen gibt es?

Tierversuche mit Katzen und anderen Tieren sind nicht nur ethisch umstritten, sondern auch wissenschaftlich oft fragwürdig, da die Ergebnisse nur bedingt und oft gar nicht auf den Menschen übertragbar sind. Moderne, tierversuchsfreie Methoden bieten eine zukunftsweisende Alternative und könnten Katzen sowie vielen anderen Tieren großes Leid ersparen. Dazu gehören sogenannte In-vitro-Verfahren, bei denen menschliche Zellen und Gewebe im Labor gezüchtet werden. Damit lässt sich beispielsweise die Wirkung von Chemikalien oder Medikamenten testen.

Auch Computermodelle und virtuelle Simulationen ermöglichen es, Stoffwechselprozesse und Krankheitsverläufe präzise zu analysieren, ohne Tiere einsetzen zu müssen. Ein weiteres Beispiel sind lebensechte Simulatoren, die in der medizinischen Ausbildung verwendet werden, um anstelle von lebenden Tieren daran Eingriffe zu üben. Durch diese Ansätze lassen sich nicht nur Tiere wie Katzen schützen, sondern oft auch verlässlichere Ergebnisse erzielen, da diese Methoden den menschlichen Organismus zumeist genauer abbilden.

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Organisationen wie "Peta" fördern die Entwicklung und Etablierung solcher Verfahren und setzen sich für einen strategischen Plan ein, Tierversuche langfristig zu beenden. Forschende, politische Akteure und Verbraucher sind gefragt, tierleidfreie Alternativen zu unterstützen und einen Wandel in der Wissenschaft aktiv voranzutreiben.   © Deine Tierwelt