Die Flucht vor dem Feind muss so schnell wie möglich ablaufen. Dafür hat eine Schlange eine besondere Technik entwickelt.

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Jedes Tier hat eine eigene Reaktion, wenn es eine Gefahr erkennt: Ob Weglaufen oder Kämpfen, Rennen oder Springen – in der Tierwelt ist alles vertreten. Eine Schlangenart entscheidet sich in brenzligen Situationen für die Flucht und fällt dabei mit einer einzigartigen Fortbewegungsmethode auf. Statt sich schnell vom vermeintlichen Feind wegzuschlängeln, schlägt die Binden-Riednatter tatsächlich Räder.

Schlange fällt durch irisierenden Effekt auf

Hierzulande wird jedoch niemand die besondere Technik beobachten können. Die Binden-Riednatter (Pseudorabdion longiceps) ist laut "CNN" in einigen asiatischen Ländern beheimatet. Dazu zählt der Süden Thailands, die malaiische Halbinsel, Singapur, Sumatra, Borneo und die Philippinen. Dort verbringt sie ihre Zeit unter Laub, Baumstämmen oder Steinen, wenn nicht gerade Nacht ist. Dann beginnt die Wachphase der Schlange.

Ihr Aussehen kennzeichnet einem Eintrag von "Ecology Asia" zufolge eine braune, schwarze oder braun-rote Färbung. Im Sonnenlicht zeigen die Schuppen zudem einen irisierenden Effekt, wie auf Fotos zu sehen ist. Aus diesen werden auch die kleinen Maße der Schlange ersichtlich: Sie soll lediglich eine Länge von maximal rund 23 Zentimetern erreichen können. Da sie zusätzlich ungiftig ist, besteht für den Menschen keine Gefahr.

Fluchttechnik beansprucht die Schlange körperlich

Aus zahlreichen anderen Schlangen sticht die Binden-Riednatter durch ihre Fluchttechnik hervor. Bis vor wenigen Jahren fehlten noch Dokumentationen, jedoch wurde zuvor schon von der radschlagenden Schlange erzählt. 2023 veröffentlichte das Forscherteam des Herpetologen Evan Seng Huat Quah ein Paper in dem Journal "Biotropica" und konnte die kuriose Art der Fortbewegung darin erstmals mit Bildmaterial festhalten.

Binden-Riednatter

Die Forscher beobachteten in Malaysia, wie die Schlange sich zu einer Schlinge formte, lossprang und sich radförmig fortbewegte. Damit soll sie etwa eineinhalb Meter innerhalb von fünf Sekunden zurückgelegt haben. "Da das Radschlagen sehr stoffwechselbelastend zu sein scheint, können die Schlangen es nicht lange aufrechterhalten und es dauert in der Regel nur ein paar Sekunden", erklärte Quah dazu. Wie das Londoner Natural History Museum in einem Artikel ergänzt, scheint das Radschlagen wohl auch dazu zu führen, dass der Geruch der Schlange schneller fliege. So mache es das Tier ihrem Verfolger schwerer.

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