Islamabad (dpa) - Unter teils schweren Sicherheitsvorkehrungen werden in Pakistan mehr als 36 Millionen Kinder gegen die gefährliche Kinderlähmung geimpft.
Die landesweite Initiative konzentriere sich auf Mädchen und Jungen unter fünf Jahren, sagte ein Organisator vom Büro für die Beseitigung von Polio im Gesundheitsministerium, Hasanat Malik.
Pakistan und Afghanistan sind die einzigen Länder der Welt, in denen Polio noch endemisch ist. Weil Militäroffensiven gegen Extremisten in 2015 viele zuvor unerreichbare, unsichere Gebiete für Impfungen wiedereröffnet hatten, geht die Zahl der Neuinfektionen in Pakistan stark zurück. Während es 2014 noch 306 Fälle waren, registrierten Behörden in 2015 nur 54 Fälle. Laut Malik wurden in 2016 bisher sechs Fälle gemeldet. Unter den Neuerkrankten waren mehrere geimpfte Kinder. Unterernährung hatte ihren Schutz gemindert.
Weil einige Extremisten Polio-Impfungen für eine Verschwörung zur Sterilisierung von Muslimen oder für Spionageversuche halten, schützen mehr als 25 000 Sicherheitskräfte die Helfer.
Kinderlähmung ist eine hoch ansteckende Virus-Erkrankung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation trifft die Infektion vor allem jüngere Kinder. Eine von 200 Infektionen führe zu dauerhaften Lähmungen. Von diesen Erkrankten sterben fünf bis zehn Prozent, weil die Atemmuskeln betroffen sind. Das Virus wird hauptsächlich durch Fäkalien von Mensch zu Mensch übertragen. © dpa
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