In deutschen Paarhaushalten sind Männer nach wie vor meistens die Hauptverdiener. In wie vielen Haushalten es anders ist, welche Faktoren diese Verteilung beeinflussen und was das für kinderlose Paare bedeutet.

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Bei Paaren in Deutschland sind Männer nach wie vor meist die Hauptverdiener. Im vergangenen Jahr verdiente die Frau nur in jedem zehnten Paarhaushalt (10,3 Prozent) mehr als ihr Ehe- oder Lebenspartner, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.

Bei mehr als der Hälfte (56,6 Prozent) der Beziehungen erzielte der Mann das höchste Einkommen im Haushalt. Ein Grund für das Ungleichgewicht: Frauen arbeiten häufiger in Teilzeit als Männer. Bei einem Drittel (33,1 Prozent) der Paare hatten beide Partner ein ähnlich hohes Einkommen.

Auf die nach wie vor bestehenden Unterschiede beim Gehalt zwischen den Geschlechtern macht der einmal im Jahr stattfindende Equal Pay Day (in diesem Jahr am 7. März) aufmerksam.

Was ist der Equal Pay Day?

  • Der Equal Pay Day markiert symbolisch den Tag im Jahr, bis zu dem Frauen im Vergleich zu Männern unbezahlt arbeiten, wenn man den geschlechtsspezifischen Lohnunterschied (Gender Pay Gap) betrachtet.
  • In Deutschland lag der unbereinigte Gender Pay Gap 2023 bei 18 Prozent. Rechnerisch arbeiten Frauen demnach 18 Prozent des Jahres ohne Bezahlung. Entsprechend fällt der Equal Pay Day in diesem Jahr auf den 7. März (18 Prozent nach Jahresbeginn).
  • 2024 sank der Gender Pay Gap auf 16 Prozent, sodass der Equal Pay Day im nächsten Jahr bereits am 27. Februar stattfindet.
  • Der Tag soll Bewusstsein für die Lohnungleichheit schaffen und Unternehmen sowie Politik dazu motivieren, Maßnahmen für eine gerechtere Bezahlung zu ergreifen. Die diesjährige Kampagne setzt sich besonders für Lohntransparenz ein.

Als Haupteinkommensperson zählen die Wiesbadener Statistiker diejenige Person, deren Anteil des persönlichen Nettoeinkommens am Gesamteinkommen des Paares 60 Prozent oder mehr beträgt.

Der Einfluss von Kinderlosigkeit auf das Einkommen

Etwas weniger ausgeprägt, aber immer noch sehr deutlich, ist der Unterschied bei Paaren ohne Kinder. Dort sind Frauen in 11,8 Prozent der Haushalte diejenigen mit dem höheren Einkommen. Männer sind es in 51,1 Prozent der Fälle.

Insgesamt hat sich den Zahlen des Bundesamtes zufolge die Verteilung der Haushaltseinkommen in den vergangenen Jahren kaum verändert: Der Anteil der Frauen als Hauptverdienerin liegt seit 2021 (10,5 Prozent) auf einem ähnlichen Niveau. Leicht zurückgegangen ist im selben Zeitraum der Anteil der männlichen Hauptverdiener, dieser lag 2021 noch bei 58,8 Prozent. (dpa/bearbeitet von ali)

Verwendete Quellen

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