Das Jahresende beschert uns gleich drei Supermonde. Doch so nah wie am kommenden Montag ist uns der Erdtrabant äußerst selten. Dadurch scheint er besonders groß und hell am Nachthimmel. Außerdem kann er höhere Springfluten auslösen.

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Am Montag erwartet uns ein ganz besonderes Himmelsspektakel: Einen so großen Supermond wie am 14. November gibt es nur ein bis zwei mal in hundert Jahren.

Der Erdtrabant kommt der Erde so nah wie selten. Dadurch wirkt er besonders groß, zudem beeinflusst er verstärkt die Gezeiten. "Je näher der Mond an der Erde ist, desto höher ist die Gravitationskraft. Das kann zu höheren Springfluten führen", erläutert Guido Thimm, Wissenschaftlicher Geschäftsführer am Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg.

Am 14. November tritt exakt um 14.52 Uhr die Vollmondphase ein. Nur drei Stunden zuvor kommt der Mond mit nur 356.509 Kilometern Distanz in extreme Erdnähe. Zum Vergleich: Die durchschnittliche Entfernung des Mondes zu unserer Erde beträgt etwa 385.000 Kilometer. Wenn der Mond der Erde so nahe kommt, erscheint er uns um circa 14 Prozent größer als bei einem normalen Vollmond.

Erst am 25. November 2034 wird der Riesen-Vollmond ebenso nah an der Erde vorbeifliegen. Noch näher war er am 4. Januar 1912, als er bis auf 356.375 Kilometer an die Erde herankam.

Zum Jahresende gleich drei Supermonde

Das Jahresende bringt eine besondere Häufung von Supermonden. Erst vor einigen Wochen durften sich Menschen über einen Supermond freuen - zumindest dort, wo ein wolkenloser Himmel eine klare Sicht erlaubte: Kurz nachdem er am 16. Oktober zum Vollmond wurde, trennten ihn am erdnächsten Bahnpunkt nur 357.860 Kilometer von uns.

Wer das besondere Schauspiel am Montag verpasst, kann bereits am 14. Dezember einen weiteren Supermond erleben - der fällt jedoch etwas kleiner aus.

Die schwankende Entfernung unseres Trabanten liegt an seiner elliptischen Umlaufbahn. Der Mond dreht sich nicht kreisförmig um die Erde, sondern in einem Oval. Deswegen kommt es immer wieder vor, dass er uns besonders nahe kommt.

Wenn der Mond dann auch noch in einer Linie mit Sonne und Erde steht, erleben die Menschen einen Supermond. Der Vollmond erstrahlt noch heller und erscheint dem Beobachter näher als ein gewöhnlicher Mond.

Supermond bringt Springtiden

Springtiden bezeichnen eine besonders hohe Flut und eine besonders niedrige Ebbe. Etwa alle 14 Tage - bei Vollmond und Neumond - stehen Mond, Erde und Sonne in einer Linie. Das Hochwasser läuft dann einige Zentimeter höher auf als normal, das Niedrigwasser etwas niedriger. Normalerweise ist eine solche Springtide eher unauffällig. Deutlich zu spüren kann sie an Meerengen und Flussmündungen sein oder wenn der Wasserstand durch auflandigen Wind noch erhöht wird.

Auch die Erdkruste wird durch die Gezeitenkräfte verformt: "Der Mond zieht an der einen Seite, die Sonne an der anderen. Die Erdkugel wird ein wenig zum Rugbyball", erklärt Astronom Thimm. Die Verformung ist jedoch winzig klein. Dramatische Effekte wie Erdbeben erwartet er durch den erdnahen Mond nicht. "Die Vorgänge im Erdinnern spielen eine viel größere Rolle."

Die Bedeutung des Mondes sei gleichwohl nicht zu unterschätzen: "Der Mond bestimmt seit Millionen von Jahren das Leben auf der Erde". Ohne ihn würde die Erde nach den Worten des Astronomen "herumeiern". Der Mond sorge für die Stabilität der Erdachse. "Er ist so eine Art Hirte, der auf seine große Schafherde aufpasst."

(ff/ada/dpa)

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