Erst heiß, dann kühl, Sonnenschein und immer wieder Regen. Der Sommer in Deutschland hat sich einfach nicht entscheiden können. Das ist zwar nicht außergewöhnlich, hat aber Folgen.

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Wenn der Sommer sich allzu oft wie ein zu warmer April aufführt, wenn Sonnenschein und Regengüsse sich immer wieder abwechseln, dann macht das vielen Menschen Arbeit oder sogar Sorgen. Echte Freude über den Achterbahnsommer ist selten, miese Stimmung häufig. Eine kleine Auswahl?

Großer Ärger mit dem Sommerwetter 2016

  • Der Beruf des Meteorologen ist in diesen Monaten abwechslungsreich. Wenn sich ein Sommerhoch wie im vergangenen Jahr über Wochen im Südwesten einquartiert, wiederholt sich auch die Wettervorhersage. So gibt es aber fast jeden Tag spannende Fragen zu beantworten: Wo drohen Regenfluten, in welchen Regionen muss vor Unwetter gewarnt werden, in welchen Regionen herrscht Freibadwetter?
  • Landwirte haben nicht nur wegen der niedrigen Milchpreise in diesem Sommer wenig Freude beim Blick auf Feld und Vieh. Die Ernte des Jahres 2016 fällt insgesamt schlecht aus. Manche Felder sind regelrecht abgesoffen oder dem Hagelschlag zum Opfer gefallen, Pilzbefall war ein Problem, dazu kommen niedrige Erzeugerpreise.
  • In den Freibädern wird erst nach den großen Ferien Bilanz gezogen. Klar ist aber: Spitzentage und Leere gab es vielerorts im Wechsel. Das kann am Ende noch einen guten Durchschnitt geben.
  • Wer Gastronomie betreibt, etwa Eisdielen, Cafés oder Restaurants, ist schwer gefordert. Kaum endet der Regen und die Sonne scheint, wollen alle Gäste im Freien sitzen. Das Putztuch zum Trockenwischen wird so zum entscheidenden Hilfsmittel des Erfolgs.
  • Wespen sind wichtige Insekten, auch wenn sie Menschen lästig oder sogar gefährlich werden können. Wer das Gewimmel in der Kuchenauslage beim Bäcker mit dem Vorjahr vergleicht, merkt den Unterschied. Es ist in großen Landesteilen kein gutes Jahr für Wespen. Nässe, Pilze und wenig Nahrung haben viele Völker kaum groß werden lassen. Wen freut es? Sicher die Angestellten in den Bäckereien.
  • Was der Wespe schadet, liebt die Mücke: Die Schnakenbekämpfer entlang des Rheins haben in diesem Jahr immer wieder von vorne angefangen. Hochwasserwelle folgte auf Hochwasserwelle. Immer wenn die Auen unter Wasser stehen, schlüpfen viele Milliarden Mückenlarven. Dann bleiben nur wenige Tage Zeit, um einen biologischen Bekämpfungsstoff zu versprühen.
  • Viele Menschen feiern gern im Freien. Im späten Sommer beginnt im Südwesten die Zeit der Weinfeste. Wie bei Musikfestivals und beim Open-Air-Theater ist es reine Glückssache, wer trocken bleibt. Schon das Risiko ließ die Besucherzahlen vielerorts im Vergleich zum Vorjahr zurückgehen.

  © dpa

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