Die Feuerwanze fällt mit ihrem rot-schwarzen Muster sofort auf und hält Schädlinge im Garten in Schach. Wie viele dieser und anderer Insekten sich im Garten, im Wald oder auf der Wiese tummeln, möchten der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) und der bayerische Naturschutzverband LBV in diesem Jahr wieder wissen. Deshalb rufen sie alle Naturbegeisterten auf, vom 31. Mai bis zum 9. Juni die Insekten in ihrer Umgebung zu zählen. Ein Schwerpunkt liegt dabei diesmal auf der Feuerwanze.
Mit der Mitmachaktion "Insektensommer" wollen Nabu und LBV die Menschen auf die Bedeutung, aber auch Gefährdung von Insekten aufmerksam machen. "Es ist enorm wichtig zu verstehen, welche Rolle Insekten in unseren Ökosystemen spielen", sagte Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Außerdem soll das Projekt wichtige Hinweise liefern, wie sich etwa Käfer, Hummeln, Bienen und Schmetterlinge hierzulande entwickelt haben. Dabei geht es demnach nicht um exakte Bestandszahlen, sondern um Trends. So wurden bei der Aktion im vergangenen Jahr auffallend viele Hornissen, dafür aber deutlich weniger Schmetterlinge gesichtet.
Enorm wichtig für die Natur
Mehr als 30 000 verschiedene Arten von Insekten leben dem LVB zufolge in Deutschland. Studien zeigten, dass deren Bestände deutlich zurückgingen, sagte die Expertin Tarja Richter. Gründe dafür seien unter anderem der Einsatz von Pestiziden und der Verlust von Lebensräumen. Für die Natur seien die Sechsbeiner aber enorm wichtig: Pflanzen seien auf ihre Bestäubung angewiesen, für Vögel, Reptilien, Amphibien und kleine Säugetiere seien sie eine wichtige Nahrungsquelle.
Wer sich an der Aktion beteiligen möchte, sollte sich laut den Naturschutzverbänden einen sonnigen und windstillen Tag im Zählzeitraum aussuchen. In einem Umkreis von etwa zehn Metern soll man dann eine Stunde lang die Insekten zählen. Die Beobachtungen kann man online oder per App melden.
Die zweite Zählrunde läuft vom 2. bis 11. August. Die zwei Meldezeiträume gibt es nach Angaben des LVB, weil manche Insekten eher früh im Sommer zu beobachten sind, andere eher im Hochsommer. © dpa
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