Dieser neue Wiener ist ein Frühaufsteher: Um 5:00 Uhr früh erblickt ein Großer Panda das Licht der Welt. Es ist bereits das vierte Panda-Kind im Tiergarten Schönbrunn, das auf natürlichem Weg empfangen wurde - eine weltweite Sensation.
Wien ist ein fruchtbares Pflaster, was die Großen Pandas angeht: Am 7. August ist im Tiergarten Schönbrunn ein Jungtier geboren. Yang Yang brachte das Bärchen nach viereinhalb Monaten Tragezeit zur Welt.
Große Pandas auf natürlichem Wege zu züchten, ist bisher keinem anderen Zoo in Europa gelungen. Die Freude über den Nachwuchs ist groß. "Die Pfleger konnten gestern Früh bereits ein Quietschen aus der Wurfbox hören", teilte Tiergartendirektorin Dagmar Schratter mit.
Auf den Aufnahmen der Wurfbox-Kamera ist zu sehen, dass das Jungtier um 5:05 Uhr zur Welt gekommen ist. Yang Yang ist eine erfahrene Mutter und kümmert sich fürsorglich um den Nachwuchs. "Dennoch muss man bedenken, dass die Sterblichkeit bei Großen Pandas innerhalb des ersten Jahres bei rund 40 Prozent liegt", betonte Schratter.
So groß wie eine Tafel Schokolade
Pandas sind bei der Geburt richtige Winzlinge: Das Jungtier ist etwa 10 Zentimeter groß und wiegt rund 100 Gramm. Vom für Pandas typischen schwarz-weißen Fell ist noch nichts zu sehen: Das Baby ist rosafarben und mit einem weißen Flaum bedeckt.
Die Pfleger beobachten Yang Yang und ihr Junges rund um die Uhr über die Wurfbox-Kamera. Ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt, ist noch unklar: Weil das Junge so winzig ist und von der Mutter gewärmt wird, konnten die Plfeger das Geschlecht noch nicht erkennen.
Großer Panda gehört zu bedrohten Tierarten
Vorerst müssen sich die Besucher mit Fotos und Videos begnügen. Live zu sehen wird das Kleine die ersten Monate nicht sein. Im Tiergarten Schönbrunn bemüht man sich um eine natürliche Aufzucht. Damit Mutter und Jungtier die nötige Ruhe haben, bleibt das Pandahaus bis auf Weiteres geschlossen.
Der Große Panda zählt zu den bedrohten Tierarten - unter anderem, weil er unfassbar sexfaul ist. Nur noch 1.864 Tiere leben im Südwesten Chinas. Bei in Gefangenschaft gehaltenen Pandas setzt man häufig auf künstliche Besamung.
Dem Tiergarten Schönbrunn ist es mit der Geburt von Fu Long am 23. August 2007, von seinem Bruder Fu Hu am 23. August 2010 und Fu Bao am 14. August 2013 dreimal gelungen, Große Pandas auf natürlichem Wege nachzuzüchten. Alle drei leben mittlerweile in China.
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