Ragusa Ibla in Sizilien
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Der Regen blieb schon in den Wintermonaten länger aus, sodass Wasser bereits zu dieser Zeit knapp wurde. Bewohner, Touristen und insbesondere Landwirte leiden unter den Bedingungen. Bereits 2023 machten anhaltende Waldbrände und ausbleibender Regen der Insel zu schaffen. Wie die Tageszeitung "Giornale di Sicilia" berichtet, rief die sizilianische Regionalregierung Mitte Februar den Katastrophenfall aus. Ein großes Problem: Sizilien stehen keine Wasserressourcen zur Bekämpfung des Problems zur Verfügung.
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Die Region erlebt aktuell die schlimmste Dürre seit fast 20 Jahren. Schon im März wurde nach dem fehlenden Regen im Winter das Wasser in 93 Gemeinden Siziliens rationiert. Damit haben vor allem Landwirte zu kämpfen: Bäume vertrocknen, Orangen werden nicht groß genug, der Wein- und Olivenanbau leidet und Getreide verdorrt. Auch das Weidegras für Ziegen und Kühe wird knapp. Viele Bauern müssen überlegen, ihre Tiere zu schlachten, da diese sonst verdursten könnten.
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Viele Provinzen in Sizilien müssen aufgrund des Wassermangels Touristen abweisen. Hotels sind verpflichtet, eine bestimmte Wassermenge vorzuhalten. Doch das Wasser muss zu einem hohen Preis vom italienischen Festland bezogen werden. Das können sich kleinere Hotels und Pensionen oft nicht leisten. Viele können ihren Gästen nicht garantieren, eine Toilette mit Wasserspülung zu haben oder duschen zu können.
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Im Jahr 2021 wurde mit 48,8 Grad der europäische Temperaturrekord auf der Urlaubsinsel gemessen. Zudem ist der Niederschlag in den vergangenen 20 Jahren um 40 Prozent zurückgegangen. Christian Mulder, Professor an der Universität Catania, erklärte gegenüber dem "Guardian", dass bis 2030 ein Drittel der Fläche Siziliens zur Wüste werde, vergleichbar mit Tunesien oder Libyen.
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Experten warnen sogar, dass 70 Prozent der Insel über kurz oder lang versteppen könnten und damit in weiten Teilen zur Wüste werden. Einheimische und insbesondere Landwirte machen die Regierung verantwortlich, wegen massiver Einnahmeausfälle hat Siziliens Regionalpräsident Renato Schifani in Rom um Hilfe gebeten. Doch statt der geforderten 130 Millionen Euro Nothilfe gab es offenbar nur 20 Millionen.
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Derweil trocknen Seen und Flüsse immer weiter aus, Landwirte verzweifeln und das Wasser bleibt wohl bis mindestens Ende September rationiert. Experten blicken mit erhöhter Besorgnis den Monaten August und September entgegen, in denen weitere Hitzewellen auf Sizilien zukommen sollen.