Gar nicht so mysteriös wie gedacht: Ein Forscher erteilt den kreativen Theorien zum Mythos Bermuda-Dreieck eine klare Absage - mit einer ziemlich irdischen Erklärung.
Um das Bermuda-Dreieck ranken sich zahlreiche Mythen und Legenden. Der Ort zwischen Bermuda, Puerto Rico und Florida wird auch "Teufelsdreieck" genannt, weil dort seit Jahrhunderten Schiffe und Flugzeuge angeblich ohne Erklärung verschwinden. An keinem Ort der Welt sollen mehr Schiffswracks liegen als dort.
Die Erklärungen für die vielen Unglücke in dem Gebiet reichen von Außerirdischen über Monsterkraken bis zu Wurmloch-Theorien. Ein australischer Wissenschaftler will jedoch eine andere Erklärung für das Phänomen gefunden haben. Und die ist nahezu langweilig irdisch.
Laut der Theorie von Karl Kruszelnicki, mit der er nun zum wiederholten Male in den Medien landet, ist der Prozentsatz der vermissten Flugzeuge und Schiffe im Bermuda-Dreieck vor allem so hoch, weil es das Verkehrsaufkommen dort ebenfalls ist. Genauer gesagt: Die Zahl der Schiffe und Flugzeuge, die im Bermuda-Dreieck verschwinden, sei prozentual gesehen die gleiche wie überall auf der Welt. Demnach würden dort gar nicht mehr Unglücke passieren.
Bermuda-Unglück von 1945: Pilot hatte Kater
Der Forscher hat auch eines der berühmtesten Unglücke des Bermuda-Dreiecks untersucht: Der Flug von fünf Torpedo-Bombern im Jahr 1945, bei dem alle Flugzeuge und ein Suchflugzeug verschwunden waren. Die Erklärung hierfür sollen schlechte Wetterverhältnisse und unerfahrene Piloten gewesen sein. Die 13-köpfige Crew der Trainingsrunde wurde nur von einem Lehrer geleitet – und der soll laut Kruszelnicki auch noch verkatert gewesen sein.
Ähnliche Umstände sollen auch für die anderen Katastrophen verantwortlich gewesen sein: schlechtes Wetter und menschliches Versagen. Kruszelnicki ist nicht der erste Forscher, der diese Erklärungen ins Feld führt.
Weitere Erklärungen: Gewitter, Gasblasen, Luftlöcher
So ist schon lange bekannt, dass die Überquerung dieses Meeresgebiets wegen seiner Blitzstürme und unvorhersehbaren Gewitter besonders herausfordernd ist. Eine Theorie besagt auch, dass im Meeresboden des Bermuda-Dreiecks riesige Methangas-Vorkommen lagern. Werden diese freigesetzt, können die Gasblasen dem Wasser die Tragfähigkeit rauben.
Über dem Meer in dem Gebiet werden zudem Luftmassen derart durcheinandergewirbelt, dass Luftlöcher entstehen, die es Piloten schwer machen, die Kontrolle über ihr Flugzeug zu behalten. Dazu kommt die generell schwierige Navigation über offenem Meer.
So viele irdische Erklärungen es für die Unfälle auch geben mag: Den Mythos des Bermuda-Dreiecks, den sich die Menschen weiterhin gerne erzählen, kann die Wissenschaft aber bestimmt nicht brechen. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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