Trotz der hohen Nachfrage beim Deutschlandticket bleibt der Umwelteffekt des Abos aus Sicht der Branche überschaubar. "Was das Deutschlandticket noch nicht geleistet hat, ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, mehr Menschen vom Auto in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zu holen", sagte der Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Ingo Wortmann, am Donnerstag bei einer Bilanz zum Deutschlandticket in Köln. Dafür seien deutlich mehr Neukundinnen und Neukunden notwendig, die vorher noch gar keine Berührungspunkte mit dem ÖPNV hatten.
Dem VDV zufolge gilt das aktuell für rund acht Prozent der im Schnitt rund 11,2 Millionen Deutschlandticket-Abonnenten. Damit sich das Ticket wirtschaftlich möglichst selbst trägt, müsste diese Neukunden-Quote auf 20 Prozent steigen, sagte VDV-Vizepräsident Knut Ringat. Rund ein Drittel Neukunden müssten es demnach werden, damit mit dem Angebot auch eine spürbare Verkehrsverlagerung einherginge, die auf die Klimaziele einzahle. Immerhin: Nutzerumfragen des VDV zufolge fahren rund 16 Prozent derjenigen, die das Abo besitzen, seltener Auto.
Das sogenannte Deutschlandticket ist ein Monatsabo für bundesweite Fahrten in Bussen und Bahnen des ÖPNV. Es wird am 1. Mai ein Jahr alt. Mehr als elf Millionen Abonnentinnen und Abonnenten besaßen das Ticket im Schnitt pro Monat. Ziel des VDV ist es, diese Zahl auf 15 Millionen zu erhöhen. Das Abo kostet derzeit noch 49 Euro pro Monat. Bund und Länder gleichen die Einbußen für die Verkehrsunternehmen jährlich mit jeweils 1,5 Milliarden Euro aus. © dpa
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