Egal ob zu Land, zu Wasser, in der Luft oder gar in der Stratosphäre: Es gibt kaum einen Ort auf diesem Planeten, wo nicht schon mal das Logo von Red Bull geprangt hätte. Zu verdanken ist dies einem Marketinggenie und Milliardär aus der Steiermark: Dietrich "Didi" Mateschitz, der am 20. Mai seinen 70. Geburtstag feiert.

Mehr News zum Thema Wirtschaft

Angefangen hat alles mit Zahnpasta. Und mit einer Reise nach Thailand. Eigentlich war Dietrich Mateschitz - Marketing-Manager aus St. Marein in der Steiermark - zuständig für Blendax. Dafür, dass er die nach Coca-Cola und Pepsi bekannteste Getränkemarke der Welt kreieren würde, brauchte es Mut und Ideen.

Auf Geschäftsreisen entdeckte der wohl jetlaggeplagte Didi Mateschitz "Krating Daen" – ein aufputschendes Getränk mit Koffein und Taurin. Kurze Zeit darauf, 1984, gründete er gemeinsam mit dessen Hersteller, Chalerm Yoovidhya, die Red Bull GmbH, an der Mateschitz bis heute 49 Prozent hält. 1987 startete er auf dem österreichischen Markt.

Von manchen abschätzig als "Gummibärli-Brause" bezeichnet, verkauft sich der Energy Drink heute bestens: 2013 wurden vom Firmensitz Fuschl in Salzburg aus 5,3 Milliarden Dosen bei einem Umsatz von erstmals über fünf Milliarden Euro in 166 Ländern verkauft. Mit einem Privatvermögen von geschätzten 6,7 Milliarden Euro gilt der Absolvent der Hochschule für Welthandel als einer der reichsten Männer der Welt. Vielleicht verleiht Red Bull tatsächlich Flügel.

Was macht man mit so viel Geld?

Obwohl reich und schön, bleibt der Firmenchef gern im Hintergrund. Im Rampenlicht stehen viel mehr das Produkt und die zahlreichen von ihm gesponserten Sportteams, Sportevents und Musikshows. So finanziert er nicht nur zwei Formel-1-Teams, Fußball- und Eishockeyteams, sondern auch als Höhepunkt sämtlicher Werbeaktivitäten den weltweit übertragenen Stratos-Sprung von Skydiver Felix Baumgartner.

Nicht immer kommt Red Bull dabei gut weg: Bei eingefleischten Fußballfans ist etwa das Mäzenentum bei Red Bull Salzburg, aktuelle Nummer eins im österreichischen Fußball, oder RB Leipzig Ziel von Spott und Ärger.

Seine Leidenschaften lebt Mateschitz auch mit seiner Flugzeugsammlung - den Flying Bulls im Hangar 7 - sowie mit einem eigenen Fernsehsender und Magazinen aus. Dass er neben seinen Anwesen und Hotels etwa in Salzburg, in der Steiermark und am Wolfgangsee auch noch eines auf Fidji besitzt, überrascht kaum.

Bewundert wird Mateschitz für sein Engagement im Forschungsbereich: So stellte er für ein neues Querschnittslähmungs-Forschungszentrum an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität (PMU) in Salzburg sagenhafte 70 Millionen Euro zur Verfügung.

Rückkehr in die Steiermark

Zu seinem 70. Geburtstag darf sich Mateschitz über die Rückkehr der Formel 1 ins steirischen Spielberg freuen. Auf Grundlage seines - finanziellen - Engagements natürlich. Er setzt dabei aber nicht nur auf eine kurzfristige Belebung seiner Heimat rund um den 22. Juni. Unter dem Namen "Werkberg" stellt er den Bewohnern notwendiges Material für eine Ortsverschönerung zur Verfügung.

1.000 Fahrräder sollen den Besuchern für kürzere Strecken zum Grand Prix dienen. In den Gasthäusern möge Livemusik aus der Region erklingen und ein Netz von Läden soll Produkte aus der Region vermarkten. Gute Vorschläge werden zudem mit einer Art Kredit gefördert und belohnt.

Wird Dietrich Mateschitz bei Events gesichtet, dann mit seiner Partnerin Marion Feichtner, die in Salzburg in einem Reisebüro arbeitet. Einen Sohn Mark (22) hat er aus einer Beziehung mit Anita Gerhardter, die heute Leiterin der Stiftung "Wings for Life" ist. Der Sohn soll – sofern das auch dessen Wunsch sein sollte – einmal das Imperium übernehmen. Eingebunden in das Geschäftsnetz ist er bereits.

Was Mateschitz an seinem Geburtstag macht? Er werde "verschollen, untergetaucht, für niemanden erreichbar" sein, sagte er der "Kleinen Zeitung". "Das Telefon wird abgedreht, kein GPS-Sender wird mich orten können."

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.