- Schon diese Woche hatten Kitas geschlossen, Müll blieb liegen und es gab Einschränkungen im ÖPNV.
- Darauf müssen sich Bürgerinnen und Bürger in Sachsen kommende Woche noch einmal einstellen.
- Nach gescheiterten Tarifverhandlungen kündigt Verdi weitere Warnstreiks an.
Im Tarifstreit im öffentlichen Dienst hat Verdi in dieser und der kommenden Woche gleich zu mehreren Warnstreiks aufgerufen, die teilweise auch zwei Tage dauern sollen. Wie die Gewerkschaft am Mittwoch mitteilte, startet der Abfallentsorgungs- und Stadtreinigungsbetrieb der Stadt Chemnitz an diesem Donnerstag mit einem zweitägigen Warnstreik.
Verdi: Angebot "ist eine Unverschämtheit"
"Das Angebot der Arbeitgeberseite ist eine Unverschämtheit und absolute Geringschätzung gegenüber den Beschäftigten", sagte der Dresdner Verdi-Bezirksgeschäftsführer Daniel Herold. Weil die Müllabholung nicht gesichert sei, gehe die Gewerkschaft davon aus, dass sich die Auswirkungen bis in die nächste Woche hineinschleppen werden.
Zudem sollen sich ab Freitag Beschäftigte der Verkehrsbetriebe in Leipzig, Dresden, Chemnitz und Zwickau ganztägig am Warnstreik beteiligen. Auch die Plauener Straßenbahn sei betroffen. Verdi geht davon aus, dass in allen Betrieben der komplette Nahverkehr zum Erliegen kommen wird. Am Freitagvormittag soll eine größere Kundgebung vor dem Dresdner Verkehrsmuseum stattfinden.
Gewerkschaft fordert 10,5 Prozent mehr Einkommen
In den Verhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen fordert die Gewerkschaft 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat. Bei der zweiten Verhandlungsrunde hatte es vergangene Woche keine Einigung gegeben. Ein Angebot der Arbeitgeber hatten die Gewerkschaften als unzureichend zurückgewiesen. In der kommenden Woche seien deshalb weitere Warnstreiks geplant.
So soll am Dienstag in Weißwasser und in den umliegenden Kommunen ebenfalls gestreikt werden. Hier seien unter anderem die Kommunalverwaltung, Teile des Landratsamtes, die Stadtwerke, Kitas und Teile der Bundeswehr betroffen.
Auch in Dresden seien am Dienstag weitere Warnstreiks für Kommunalbeschäftigte, Arbeitsverwaltung, Bundeswehr sowie für Angestellte der Sparkasse geplant. Zudem soll es vormittags eine Kundgebung vor dem Rathaus geben. Nach jetzigem Stand sollen alle Dienststellen bis auf die Bundeswehr ihre Arbeit für zwei Tage niederlegen. Auch in Chemnitz sei am Dienstag ein zweitägiger Warnstreik für die Kommunalverwaltung, die Sparkasse und die Arbeitsverwaltungen geplant. Für die Chemnitzer Verkehrs-AG sei ein eintägiger Warnstreik angedacht.
Pünktlich zum Frauentag am Mittwoch (8. März) soll außerdem ein etwa dreistündiger Demonstrationszug durch Dresden stattfinden. Rund 1.500 Menschen werden nach aktuellen Schätzungen der Gewerkschaft daran teilnehmen. Verdi zufolge werden am Mittwoch auch Beschäftigte der Eigenbetriebskindertagesstätten Dresden, des Städtischen Klinikums Dresden, der Kitas in Chemnitz und Zwickau sowie Angestellte der Kommunal- und Arbeitsverwaltung im Vogtlandbereich in den Warnstreik gerufen. In Ostsachsen sind in den Regionen Görlitz, Zittau und Bautzen die Stadtverwaltung, Kindertagesstätten und Arbeitsverwaltungen zum Warnstreik aufgerufen.
Verdi schließt weitere Warnstreiks nicht aus
"Sollte sich an der Haltung der Arbeitgeber nichts ändern, wird es weitere Warnstreiks geben", so Herold. In solch einem Fall werde die Gewerkschaft weiterhin versuchen, Warnstreiks drei bis vier Tage im Voraus anzukündigen, damit genügend Zeit bleibe, Alternativen zu organisieren, vor allem in sensiblen Bereichen wie Kitas und Nahverkehr. (dpa/sbi)
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