Wegen der schweren Hungerkrisen in mehreren afrikanischen Ländern sowie im Jemen ist das Leben von Millionen von Kindern in akuter Gefahr. Daher hat sich heute Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit einem dringenden Appell an die deutsche Bevölkerung gewandt.
Über 23 Millionen Menschen ringen in Afrika und im Jemen ums Überleben. "Ohne unsere Hilfe werden noch mehr Frauen, Männer und Kinder verhungern", warnt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in seiner heutigen Videobotschaft an die Bundesbürger. Er bittet daher: "Helfen Sie mir Ihrer Spende. Unterstützen Sie die Hilfsorganisationen, die ´Gemeinsam gegen die Hungersnot´ aufrufen."
Nach neuesten Schätzungen von UNICEF werden rund zwei Millionen Kinder am Horn von Afrika, im Südsudan, in der Tschadsee-Region und im Jemen bis Ende des Jahres lebensbedrohlich mangelernährt sein.
Im Februar hatten UNICEF und weitere Hilfsorganisationen bereits für Teile des Südsudans offiziell eine Hungersnot erklärt. Andauernde Konflikte, eine Cholera-Epidemie im Jemen und ausbleibender Regen haben die Situation aber nochmal massiv verschärft.
Die Situation in den einzelnen Ländern
- Südsudan:
Wegen des seit 2013 herrschenden Bürgerkriegs sind inzwischen über eine Million Kinder auf der Flucht.
UNICEF schätzt, dass bis Ende des Jahres fast 290.000 Kinder wegen schwerer akuter Mangelernährung behandelt werden müssen.
- Somalia und Horn von Afrika:
Seit November 2016 haben 680.000 Menschen in Somalia wegen der schweren Dürre ihre Heimatorte verlassen. Cholera- und Masernepidemien sind ausgebrochen.
1,4 Millionen Kinder sind 2017 akut mangelernährt, davon schätzungsweise 275.000 lebensbedrohlich.
Auch andere Länder am Horn von Afrika wie Äthiopien und der Norden von Kenia sind betroffen: Dort rechnet UNICEF mit über 300.000 (Äthiopien) und 100.000 (Kenia) schwer akut mangelernährten Kindern.
- Nigeria und Tschadsee-Region:
In Folge von Attacken durch die Terrorgruppe Boko Haram und Gegenoffensiven der Regierungen sind insgesamt über zwei Millionen Menschen im Nordosten Nigerias sowie in der Region rund um den Tschadsee (Niger, Tschad, Kamerun) auf der Flucht.
1,3 Millionen Kinder und Jugendliche wurden durch die Gewalt vertrieben. Über 500.000 Kinder sind lebensbedrohlich mangelernährt.
- Jemen:
Die aktuelle Cholera-Epidemie verschärft die Situation für die Kinder in dem Land, das sich wegen der Eskalation des Konflikts im März 2015 bereits am Rande einer Hungersnot befindet.
Fast eine halbe Million Kinder (462.000) leiden unter schwerer akuter Mangelernährung und sind damit unmittelbar vom Tod bedroht.
Weitere mehr als zwei Millionen Kinder leiden unter mittelschwerer Mangelernährung und brauchen dringend Hilfe, damit sich ihr Zustand nicht weiter verschlechtert.
So unterschiedlich die Länder und die Hintergründe auch sind – ihnen allen gemeinsam ist, dass die Situation der Kinder am Rande einer humanitären Katastrophe ist.
Gemeinsam mit seinen Partnern setzt UNICEF alles daran, die Hilfe schnell auszuweiten und eine Tragödie wie 2011 in Somalia zu verhindern.
UNICEF ist in allen betroffenen Ländern vor Ort und leistet umfangreiche Hilfe. Mit seinen Partnerorganisationen sorgt die Organisation für sauberes Trinkwasser und kümmert sich darum, dass Kinder untersucht, geimpft und behandelt werden.
Darüber hinaus richtet UNICEF Notschulen ein und organisiert psychosoziale Hilfe, damit die Mädchen und Jungen nicht nur überleben, sondern auch unter schwierigen Umständen eine Kindheit und eine Zukunft haben können.
Auch die Stiftung United Internet for UNICEF unterstützt nach Kräften die Projekte gegen die Hungerkrise, damit die Kinder in Afrika und Jemen eine Zukunft haben.
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