Livestream statt Millionenpublikum: Die WM-Entscheidung der Nordischen Kombiniererinnen zeigt das ZDF nicht im linearen Fernsehen. Nathalie Armbruster ist enttäuscht.
Nathalie Armbruster zeigte wenig Verständnis, dass das ZDF den WM-Wettkampf in der Nordischen Kombination ausschließlich im Internet-Livestream übertragen hat. "Das macht uns schon ein bisschen traurig. Weil jetzt ist eine WM. Wir haben dann auch mal geschaut. Es kam Bares für Rares. Nichts gegen Bares für Rares und Horst Lichter, aber es wäre schon toll, wenn man uns da live übertragen würde", sagte Armbruster nach Rang sechs in Trondheim. Im Free-TV war der Wettbewerb nur bei Eurosport zu sehen.
Das ZDF zeigte im linearen Fernsehen die Trödel-Show "Bares für Rares" während des Langlauf-Massenstarts sowie das Magazin "Hallo Deutschland" während des Skispringens. "Die ZDF-Livestreams auf sportstudio.de und in der ZDFmediathek sind längst etablierte Ausspielwege, die es gerade bei großen Meisterschaften ermöglichen, alle Wettbewerbe umfassend abzubilden", teilte das ZDF auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Skiverband bemängelt fehlendes "Fingerspitzengefühl"
Der Sender verwies auf die umfangreichen weiteren Live-Übertragungen aus Norwegen in den kommenden Tagen. Am Sonntag wird der zweite Durchgang des Skisprung-Einzels auf ZDFInfo gezeigt, weil im Hauptprogramm die Berichterstattung zur Wahl in Hamburg übertragen wird.
Der Deutsche Skiverband (DSV) bemängelte mit Blick auf Armbrusters Besuch im "Aktuellen Sportstudio" vor knapp zwei Wochen das fehlende Fingerspitzengefühl. Armbruster hatte im Interview einige Fragen zum Thema Gleichberechtigung und Geschlechtergleichheit gestellt bekommen.
Auch Jenny Nowak, die als Fünfte beste Deutsche wurde, zeigte sich enttäuscht. "Das ist natürlich schon schade, wenn man hört, dass wir leider nur im Livestream sind und da – was ich gehört habe – Bares für Rares oder so im ZDF gelaufen ist. Das ist natürlich schon schade für uns, weil keine andere Sportart jetzt noch dran war um diese Uhrzeit", sagte Nowak. Der Livestream sei aber "besser als nichts". (dpa/bearbeitet von lh)