Österreich springt bei der Vierschanzentournee in einer eigenen Liga. Auch Pius Paschke kann mit den Besten nicht mithalten. Für drei Teamkollegen ist sogar schon frühzeitig Schluss.
"Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Die anderen springen einfach extrem gut aktuell", sagte Paschke in der ARD. "Bei mir fehlt ein bisschen was. Die Leichtigkeit ist nicht ganz so da."
Zweiter wurde der Österreicher Jan Hörl vor seinem Landsmann Daniel Tschofenig. Die drei dominierenden Österreicher belegen auch die ersten drei Plätze der Tournee-Gesamtwertung - mit nun Kraft an der Spitze. Dass eine Nation nach dem Event das komplette Podest besetzt, gab es bislang erst dreimal in 72 Tournee-Ausgaben.
Deutsche Chancen schon vor dem Bergiselspringen minimal
Schon Stunden vor dem Wettkampf pilgerten die ersten Skisprung-Fans auf den Berg über der Stadt. Bier und Glühwein flossen bereits am Vormittag, die Stimmung war prächtig. Zu "Marmor, Stein und Eisen bricht" und internationalen Hits schunkelten sich die Zuschauer auf den steilen Stufen des Stadionkessels warm. Erstmals seit langer Zeit war die ikonische Arena mit Blick auf die in der Sonne glänzende Nordkette und den alten Friedhof ausverkauft. 22.500 Zuschauer wollten dabei sein.
In der Vergangenheit platzten am berühmt-berüchtigten Bergisel häufig die deutschen Tournee-Hoffnungen. Diesmal waren die Chancen auf den ersten Gesamtsieg seit
Paschkes Form nur bis kurz vor Weihnachten überragend
Und das, obwohl Paschke als Führender im Gesamtweltcup in das Event gestartet war. Von den zehn Weltcups vor der Tournee gewann der 34-Jährige fünf. Kurz vor Weihnachten wurde die Form dann aber schlechter, die auch zuvor schon guten Österreicher schwangen sich zur dominanten Sprung-Nation auf.
Beim Auftakt in Oberstdorf siegte Kraft vor zwei Landsleuten, Paschke wurde Vierter. Das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen gewann Krafts Landsmann Tschofenig. Paschke verlor als Neunter sein Gelbes Weltcup-Trikot. Als Sechster der Tournee-Wertung und mit einem Rückstand von mehr als 25 Punkten auf den führenden Tschofenig ging er ins Bergiselspringen. Dort konnte er erneut nicht mit den Besten mithalten.
Drei Deutsche scheiden bereits im ersten Durchgang aus
Wie schwer es den Deutschen aktuell fällt, zeigt auch das Beispiel Karl Geiger. Der Oberstdorfer hatte beim Neujahrsspringen noch als bester DSV-Adler den sechsten Platz belegt. Nun schied er nach einem Sprung auf 124 Meter und einer schwachen Landung bereits nach dem ersten Durchgang aus. Auch Felix Hoffmann und Adrian Tittel absolvierten nur einen Sprung. "Sehr, sehr bitter, aber auch das muss man verdauen", sagte Hannawald in der ARD zu Geiger. Zweitbester Deutscher war Andreas Wellinger auf Rang 13, Philipp Raimund landete auf dem 15. Platz.
Schon an diesem Sonntag geht es weiter. Um 16.30 Uhr steht in Bischofshofen die Qualifikation für den Tournee-Abschluss an. (dpa/bearbeitet von phs)
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