Drei Sätze benötigt Alexander Zverev, um in die nächste Runde bei seinem Heimturnier in Hamburg zu kommen. Nicht nur der Gegner Hugo Gaston fordert dem 27-Jährigen jede Menge ab.

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Auf dem Weg aus dem Spielertunnel auf den Center Court kam Tennisprofi Alexander Zverev an einer Kante ein wenig ins Straucheln. Einen Ausrutscher leistete sich der am linken Knie lädierte Olympiasieger und Titelverteidiger beim ATP500-Turnier in Hamburg danach zwar nicht, doch das 4:6, 6:2, 7:5 über den Franzosen Hugo Gaston und der Einzug in das Viertelfinale war für den 27-Jährigen ein ganz hartes Stück Arbeit.

"Ich war ein-, zweimal davor, meine Nerven komplett zu verlieren. Ihr habt mich davon abgehalten", bedankte sich der Hamburger nach Match beim Heimpublikum, das ihren Lokalmatadoren mit Applaus und der La-Ola-Welle bedachte.

Zverev weigert sich weiterzuspielen

Mit Aufschlägen weit jenseits der 220-Stundenkilometer-Grenze setzte Zverev den französischen Linkshänder unter Druck. Gaston schaffte es aber immer wieder, seine gefürchteten Stopp- und Lobbälle einzustreuen. Dem Hamburger war die Unzufriedenheit mit dem Start in das Spiel anzusehen.

Eine Sache brachte Zverev besonders auf die Palme: Gaston hatte einen Ball des Lokalmatadoren in unmittelbarer Bodennähe retourniert und den Punkt kurz darauf zum Satzgewinn gewonnen. Auf den TV-Bildern war aber zu erkennen, dass der Ball vor Gastons Return zweimal auf der roten Asche aufgekommen war - Zverev beklagte sich lautstark bei der Stuhlschiedsrichterin Alison Hughes und weigerte sich zunächst, weiterzuspielen.

Auch im dritten Satz gab es Diskussionsbedarf. Das Ass von Gaston zum 1:2 hatte Zverev im Aus gesehen, doch die Schiedsrichterin gab den Ball gut. Danach suchte der 27-Jährige erst einmal das Gespräch mit Bruder Mischa und Vater Alexander, die am Spielfeldrand Platz genommen hatten. Später kassierte Zverev auch noch eine Verwarnung, weil er sich bei einem Aufschlag zu viel Zeit genommen hatte.

Mit Wut im Bauch und trotz zwei Aufschlagverlusten im dritten Satz schaffte der Lokalmatador das vorentscheidende Break zum 6:5 und beendete die Partie nach 2 Stunden und 35 Minuten mit einem Ass beim ersten Matchball.

"Es war eine schlechte Entscheidung, aber wir alle machen Fehler. Ich spiele mitunter auch furchtbar", nahm Zverev die Schiedsrichterin in Schutz. Allerdings forderte er die Einführung eines Videobeweises: "Wir haben die Technik dafür, aber nutzen sie nicht. Solche Entscheidungen können Matches kosten."

Zhang Zhizhen freut sich auf den Olympiasieger

In der Runde der besten acht Spieler trifft Zverev nun am Freitag (18:30 Uhr) auf einen unbekannten Gegner. Mit dem Chinesen Zhang Zhizhen hat sich der 27-Jährige bislang noch nicht gemessen. Die Nummer 34 der Welt spielte sich durch ein 6:1, 7:6 (7:5) über den Italiener Flavio Cobolli in das Viertelfinale. "Es ist gut, vor den Olympischen Spielen gegen den Olympiasieger zu spielen", sagte der in Shanghai geborene Profi nach seinem 50. Sieg auf der ATP-Tour. Jedes Match gegen einen Topspieler ist "gut für meine Entwicklung".

Auch Holger Rune schaffte ohne Probleme den Einzug in das Viertelfinale. Der an Nummer zwei gesetzte Däne bezwang den argentinischen Qualifikanten Marco Trungelliti in zwei Sätzen 6:4, 6:3. Trotz seiner Knieprobleme fühlt sich der 21 Jahre alte Weltranglisten-17. in der Hansestadt sehr wohl. Dank der vielen aus Dänemark angereisten Fans sei es "fast so, wie zu Hause zu spielen". (dpa/lh)

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