Ein famos spielender Carlos Alcaraz ist erneut Wimbledon-Sieger. Im Finale gewinnt der Spanier überraschend glatt gegen Novak Djokovic. Und verhindert Tennis-Geschichte.

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Mit einer faszinierenden Leistung hat der spanische Tennisprofi Carlos Alcaraz zum zweiten Mal in Wimbledon triumphiert und die Hoffnung von Novak Djokovic auf einen Allzeit-Rekord zerstört. In einer lange erstaunlich einseitigen Neuauflage des Vorjahres-Endspiels setzte sich der überragende 21-Jährige mit 6:2, 6:2, 7:6 (7:4) gegen den mitunter ratlosen Serben durch und feierte seinen vierten Grand-Slam-Titel.

Vor einem Jahr hatte er Djokovic beim Rasenklassiker an der Londoner Church Road in fünf Sätzen im Endspiel einen Triumph vermasselt. Diesmal dominierte der French-Open-Gewinner das Generationen-Duell in den ersten beiden Sätzen mit dem diesmal chancenlosen Djokovic.

Nach 2:27 Stunden verwandelte er seinen vierten Matchball. Erst als er bei 5:4 im dritten Satz zum Sieg aufschlug und drei Matchbälle in Serie hatte und alle ausließ, verlor Alcaraz kurzzeitig seine Souveränität. Im Tiebreak entschied der Spanier dann aber die Partie und verwehrte Djokovic die erhoffte Revanche.

Kein 25. Grand-Slam-Titel für Djokovic

Wimbledon 2024 - Finale
Novak Djokvic musste sich dem jungen Spanier in drei Sätzen geschlagen geben und verpasste einen Allzeit-Rekord. © Mosa'ab Elshamy/AP

Nur 39 Tage nach seinem Eingriff am Knie hätte der serbische Tennis-Star Djokovic seinen 25. Grand-Slam-Titel holen und damit einen Allzeit-Rekord aufstellen können. Doch der 37-Jährige verpasste es, sich von der Australierin Margaret Court abzusetzen, die ihre 24 Grand-Slam-Titel einst zwischen 1960 und 1973 sammelte. Zudem bleibt der Wimbledon-Rekord der Herren mit acht Titeln beim zurückgetretenen Schweizer Roger Federer.

Alcaraz gelang das seltene Kunststück, sich nach dem French-Open-Erfolg im Juni auf Sand gleich den Grand-Slam-Titel auf Rasen zu sichern. Die Titel bei den US Open 2022, in Wimbledon 2023 und 2024 und Roland Garros 2024 schmücken nun seine Grand-Slam-Ehren. Mit vier Triumphen in seinen ersten vier Endspielen bei den bedeutendsten Turnieren seiner Sportart wandelt er auf den Spuren von Tennis-Ikone Federer, dem das zuvor in der Open Ära als Einzigem gelang.

Der Premieren-Titel gelang diesmal Barbora Krejcikova. In einem Überraschungsfinale behauptete sich die Tschechin am Samstag 6:2, 2:6, 6:4 gegen die Italienerin Jasmine Paolini und strahlte über ihren zweiten Major-Titel im Einzel nach den French Open 2021. Die Tränen flossen, als sie auf der Siegertafel den Namen ihrer Mentorin Jana Novotna las, die 2017 an Krebs starb.

Prinzessin Kate schaut Finale

Als Djokovic mit Aufschlag begann, hatte in der Royal Box auch Prinzessin Kate Platz genommen. Mit großem Applaus wurde sie bei einem viel beachteten öffentlichen Auftritt einige Monate nach ihrer Krebsdiagnose gemeinsam mit Prinzessin Charlotte empfangen.

Die Stimmung auf dem komplett gefüllten Centre Court war sofort prächtig. Allein das erste Spiel zog sich über 14 Minuten - und besser hätte es für Alcaraz nicht losgehen können. Hatte Alcaraz vor zwölf Monaten den ersten Satz verpatzt, nahm er Djokovic diesmal auf Anhieb das erste Aufschlagspiel ab. Er war bei einem außergewöhnlichen Start ins Match dominant. Der Vorteil lag sofort auf der Seite des Spaniers. Mit einem Doppelfehler schenkte Djokovic dem jungen Kontrahenten das zweite Break zum 4:1.

Alcaraz imposant

Den Auftakt hatte sich der Rekord-Grand-Slam-Sieger sicher anders vorgestellt. Wie in den vorherigen sechs Runden schützte eine Bandage sein rechtes Knie. Die Meniskusblessur hatte er sich in Paris zugezogen, sie hatte ihn nun nicht von der Titelchance abgehalten.

Der zweite Satz begann wie der erste - mit einem Break der spanischen Nummer drei der Welt. Mit unerreichbaren Stoppbällen, direkten Punktgewinnen von der Grundlinie oder Passierbällen beeindruckte Alcaraz die 15.000 Zuschauer. Die spektakulären Punkte bot in diesem Generationen-Duell vor allem der Youngster, der auch stark returnierte und bei eigenem Aufschlag anders als im vorherigen Turnierverlauf kaum etwas zuließ. Auch Djokovic klatschte mal anerkennend.

Der Serbe hatte nicht seinen besten Tag erwischt und patzte ungewohnt in wichtigen Momenten. Ein Volleyfehler leitete das nächste Break ein, es folgte ein nächster Doppelfehler zum 2:5. Nach 75 Minuten führte der Spanier mit 2:0-Sätzen.

Im dritten Satz steigerte Djokovic sein Niveau. Endlich war es ein ausgeglichenes Finale. Als sich der Durchgang der entscheidenden Phase näherte, zog Alcaraz noch einmal an. Mit einem Rückhandpassierball sicherte er sich das Break, musste dann aber noch in den Tiebreak. (Kristina Puck, dpa/lh)

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