Die Fans hatten es befürchtet, jetzt sorgt Rafael Nadal für Klarheit. Der spanische Tennisstar hört auf.
Der Spanier
"Die Realität ist, dass die letzten zwei Jahre sehr schwierig waren. Ich glaube nicht, dass ich in der Lage gewesen bin, ohne Einschränkungen zu spielen", sagte Nadal. Der verletzungsgeplagte Sandplatzkönig, der unter anderem mit seinen 14 Siegen bei den French Open für zahlreiche Tennis-Rekorde gesorgt hat, geht als einer der Größten seines Sports.
Bereits im Mai des Vorjahres hatte Nadal angekündigt, dass er 2024 seine ruhmreiche Karriere ausklingen lassen wolle. Einschränkend hatte er aber angefügt: "Ich kann es nicht 100 Prozent sagen, weil man nie weiß, was passiert."
Federer: "Die Zeit nagt an einem"
Sein einstiger Dauerrivale
Zuvor war Nadal aus Fitnessgründen auch bei den Grand-Slam-Turnieren US Open, Wimbledon und Australian Open nicht angetreten. Seinen letzten Auftritt auf der Grand-Slam-Bühne hatte Nadal im Mai bei den French Open, als er in der ersten Runde dem deutschen Tennisstar Alexander Zverev glatt in drei Sätzen unterlag.
Unter den 15.000 Zuschauern waren nicht nur sein Sohn Rafael junior und Ehefrau Xisca Perelló, sondern auch die Tennisstars Djokovic, Carlos Alcaraz und Iga Swiatek. Er sei "glücklich" darüber, sagte Nadal danach, "denn das bedeutet, dass ich ein positives Erbe hinterlassen habe".
Viele Titel - aber auch viele Verletzungen
Neben seinen 14 Siegen bei den French Open triumphierte Nadal auch viermal bei den US Open sowie je zweimal in Wimbledon und bei den Australian Open. Er war insgesamt 209 Wochen die Nummer eins der Weltrangliste und kassierte mehr als 134 Millionen Euro allein an Preisgeldern. Gemeinsam mit Federer und Djokovic bildete Nadal die "Big Three", die das Herren-Tennis fast zwei Jahrzehnte dominierten.
Doch Nadals wuchtiger und laufintensiver Spielstil forderte seinen Tribut. Während seiner Laufbahn wurde der Mallorquiner immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. Vor allem das Müller-Weiss-Syndrom, eine seltene Erkrankung, bei der Knochengewebe des Kahnbeins am Fußskelett abstirbt, machte ihm zu schaffen.
Teilweise schien er bei den vielen Comebacks auch Raubbau am eigenen Körper zu betreiben. "Mein Leben und Körper senden mir schon eine lange Zeit Signale", hatte Nadal im Frühling gesagt. Dennoch quälte er sich zurück auf den Court, weil er das Spiel, das er so liebt und das ihm so viel gegeben hat, ein letztes Mal genießen wollte. Und um Adiós zu sagen.
"Er hat für den Sport alles getan", sagte Federer: "Es wäre phänomenal, wenn er noch eine Saison dranhängen könnte, aber das kann nur Rafa selbst beantworten." Er hat es nun getan. (dpa/SID/bearbeitet von tas)
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