30 Jahre nach seinem dritten und letzten Triumph in Wimbledon muss Boris Becker all die schönen Pokale, die er sich auf dem Tennisplatz erspielt und erkämpft hat, zu Geld machen. Dem Auktionator aber fehlt die Trophäe, die Becker einst seiner Mutter schenkte.

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Kurz vor Ende der Zwangsversteigerung von Tennis-Trophäen und anderen Erinnerungsstücken aus dem Besitz von Boris Becker suchen die Insolvenzverwalter nach weiteren Memorabilia.

Die Online-Auktion sei recht erfolgreich, sagte Insolvenzverwalter Mark Ford der Nachrichtenagentur AFP. Doch wäre er noch glücklicher, wenn alle noch fehlenden Trophäen wieder auftauchten, um noch mehr Geld für die Gläubiger zu haben.

Boris-Becker-Auktion endet am 11. Juli

Die Online-Versteigerung des Auktionshauses Wyles Hardy läuft noch bis zum 11. Juli. Zum Verkauf stehen insgesamt 82 Objekte, darunter neben mehreren Trophäen auch Tennisschläger, Fotos, Uhren sowie ein "Bambi" des 51-jährigen einstigen Weltranglistenersten.

Nach Angaben Fords haben bisher Bieter aus 30 Ländern Interesse gezeigt. Auch über die Höhe der Gebote äußerte er sich zufrieden. Allerdings bedauerte er, dass ein gemeinsamer Aufruf seiner Kanzlei mit Becker, dass sich mögliche Besitzer weiterer Trophäen melden sollten, bislang erfolglos geblieben sei.

"Sie könnten irgendwo ausgestellt sein, wie etwa die Trophäe der US Open, die aus der Hall of Fame zurückkam", sagte Ford. Sie könnten aber auch in einem privaten Anwesen verstauben. "Wo immer sie sein mögen, ich würde sie gerne haben".

Becker soll 56 Millionen Euro Schulden haben

Nach seinen Angaben fehlen noch eine Reihe wichtiger Trophäen von vergangenen Siegen des ehemaligen Tennisstars, darunter eine von seinem ersten Sieg in Wimbledon, die Becker seiner Mutter Elvira geschenkt haben will.

"Es ist sehr schwierig, etwas anzufechten, wenn eine Person das eine erzählt, und jemand anderes sagt etwas anderes, und es gibt keine Belege", sagte Ford.

Der Insolvenzverwalter sagte weiter, an der Auktion könnten auch Freunde Beckers teilnehmen, wenn er dies wünsche - solange sie nicht mit seinem Geld bezahlten.

Becker war 2017 von einem Konkursgericht in London wegen unbeglichener Schulden für zahlungsunfähig erklärt worden. Nach Schätzungen des Insolvenzverwalters könnten sich bis zu 50 Millionen Pfund (knapp 56 Millionen Euro) an Außenständen angesammelt haben. Doch sei es mit den Gläubigern "komplizierter als gewöhnlich", räumte Ford ein. (hau/dpa)

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