Boris Becker und Nick Kyrgios haben sich öffentlich einen verbalen Schlagabtausch geliefert. Kyrgios glaubt, dass die Generation von Becker mit der heutigen nicht mithalten könnte. Beckers Antwort lässt nicht lange auf sich warten.

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Nick Kyrgios hat mit Aussagen über die frühere Tennis-Generation rund um Boris Becker für Aufsehen gesorgt. In einem Interview mit "The Athletic" sagte der Australier: "Damals war das Spiel so langsam", sagte er. "Ich habe Boris Becker gesehen, und ich sage nicht, dass sie zu ihrer Zeit nicht gut waren, aber zu behaupten, dass sie heute genauso gut wären, ist absurd", sagte der 28-Jährige. "Ein guter Aufschlag hatte damals eine Geschwindigkeit von 197 bis 200 km/h. Leute wie ich schlagen konstant 220 km/h auf in die Ecken. Das ist ein ganz anderes Spiel."

Diese Worte kamen bei der deutschen Tennislegende gar nicht gut an. Im sozialen Medium "X" holte Becker zum Gegenschlag aus: "Nick ist in Sachen Tennis in letzter Zeit ziemlich vorlaut", schrieb Becker dort am Mittwochabend. "Warum spricht er über einen Sport, den er ganz offensichtlich hasst? Fakten-Check: Nick hat noch kein Grand-Slam-Turnier als Spieler oder Coach gewonnen (ja, eines im Doppel). Wo kommt also seine Glaubwürdigkeit her?", so Becker weiter.

Kyrgios hatte in dem Interview außerdem gemeint, dass Novak Djokovic, der beste aktuelle Tennisprofi, Pete Sampras, den wohl besten Spieler der Becker-Ära, "auffressen" würde.

Kyrgios: Djokovic würde mit Becker den Boden aufwischen

Eine Antwort von Kyrgios auf Beckers Aussagen ließ nicht lange auf sich warten. Er kommentierte den Beitrag des dreifachen Wimbledon-Champions und schrieb, er habe Roger Federer, Rafael Nadal, Novak Djokovic und Andy Murray besiegt, "also habe ich das Gefühl, dass ich ein wenig Glaubwürdigkeit habe". Man müsse kein Raketenwissenschaftler sein, um zu sehen, "dass Novak [Djokovic, d. Red.] in deinen besten Jahren den Boden gegen dich aufwischen würde", schrieb er an Becker gerichtet. Das sei kein Angriff, sondern "nur Fakten".

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Auch eine Anspielung auf Beckers Straftat, die zu einer Gefängnisstrafe führte, konnte sich Kyrgios nicht verkneifen: "Dieser Kerl spricht über Glaubwürdigkeit. Soweit ich weiß, warst du derjenige, der Vermögen versteckt hat, oder?"

Becker war Ende April von einem Gericht in London zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt worden, weil er Teile seines Vermögens in seinem Insolvenzverfahren nicht ordnungsgemäß angegeben hatte. Er war Mitte Dezember nach 231 Tagen hinter Gittern freigekommen.

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Becker zeigt sich versöhnlich

Becker selbst zeigte sich vor diesem Beitrag von Kyrgios versöhnlich: "Ich wünsche Nick eine schnelle und vollständige Genesung und kann es kaum erwarten, ihn wieder auf einem Tennisplatz zu sehen! Er ist ein aufregender Spieler, wenn er fit ist!"

Kyrgios hatte am vergangenen Samstag seinen Start bei den Australian Open im kommenden Januar abgesagt. Aus Verletzungsgründen konnte er in diesem Jahr nur ein Match bestreiten. Zuerst stoppte ihn eine Knieverletzung, dann ein Bänderriss im Handgelenk.

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