Die deutschen Rennsportkanuten sind auch am zweiten Tag auf Erfolgskurs – am Freitagmittag hat sich der Kajak-Zweier von Jacob Schopf und Max Lemke im Finale Gold gesichert, zuvor gab es für Paulina Paszek und Jule Hake im Kajak-Zweier Bronze.
Gold und Bronze im Minutentakt: Die deutschen Rennsportkanuten sorgen bei den Sommerspielen in Paris auch am zweiten Tag der Wettbewerbe für große Erfolge. Jacob Schopf und Max Lemke gewannen nach ihrem Sieg im Vierer auch die Goldmedaille im Kajak-Zweier. Kurz zuvor hatten Paulina Paszek und Jule Hake im Kajak-Zweier den dritten Platz belegt.
Schopf und Lemke verwiesen im Wassersportstadion von Vaires-sur-Marne über 500 m die Ungarn Bence Nadas und Sandor Totka souverän auf Rang zwei, Bronze ging an Jean van der Westhuyzen und Tom Green aus Australien. Max Rendschmidt und Tom Liebscher-Lucz landeten auf Rang fünf. Schopf und Lemke waren am Donnerstag gemeinsam mit Rendschmidt und Liebscher-Lucz im Vierer zu Gold gefahren.
Bei den von der Corona-Pandemie noch beeinflussten Spielen in Tokio hatten die Deutschen wegen des Zeitplans die Konzentration auf die großen Paradeboote im Vierer gelegt. Nun aber fanden die Zweier-Rennen erst danach statt.
Die Doppelbelastung in kürzester Zeit in den Vorläufen wurde extra trainiert. Dank der Vorlaufsiege sparte man sich den Umweg über die Viertelfinals. "Wir unterstützen uns da auch gegenseitig. Egal, wer am Ende die Nase im Zweier vorn hat, wir können uns dann gemeinsam über den Zweier-Erfolg freuen", sagte Lemke
Im Nautical Stadium von Vaires-sur-Marne, wo der Wind extrem von hinten kommt und erstmals sehr unruhiges Wasser ist, beobachtete auch Bundeskanzler und Hobby-Ruderer Olaf Scholz (SPD) das Geschehen von der Tribüne. Das bislang letzte Gold im Kajak-Zweier hatte Max Rendschmidt 2016 mit Marcus Groß geholt – allerdings über die 1.000 Meter.
Paszek und Hake holen Olympia-Bronze im Kajak-Zweier
Paszek und Hake landeten im Finale über 500 m hinter dem neuseeländischen Boot mit Ausnahmekanutin Lisa Carrington sowie den Ungarinnen Tamara Csipes und Alida Dora Gazso.
Erst nach minutenlanger Zielfotoauswertung wurde das zweite ungarische Boot mit Noemi Pupp und Sara Fojt zeitgleich mit Paszek und Hake auf Rang drei gesetzt, es gibt zwei Bronzemedaillen. "Wir haben nur noch gebetet", sagte Hake im ZDF, "das ist so schön." Paszek sprach von "Momenten, die für immer bleiben".
Hake und Paszek hatten am Donnerstag im Kajak-Vierer bereits die Silbermedaille gewonnen. Pauline Jagsch, die am Vortag ebenfalls bei der Fahrt auf Rang zwei im Boot gesessen hatte, landete im Zweier-Finale mit ihrer Partnerin Lena Röhlings auf dem sechsten Platz.
Brendel wird Letzter im Finale
Sebastian Brendel erlebte hingegen eine bittere Enttäuschung: Im letzten Finale des Tages ging er auf seiner Paradestrecke über 1.000 Meter im Canadier-Einer leer aus, der dreimalige Olympiasieger wurde Letzter.
Der 36-Jährige hatte zum Abschluss auf eine Medaille gehofft und wirkte auf dem Weg ins Finale auch in Form. Im Medaillenrennen waren der siegreiche Weltmeister Martin Fuksa (Tschechien) sowie Isaquias Queiroz (Brasilien) und Serghei Tarnovschi (Moldau) auf den Silber- und Bronzerängen aber außer Reichweite.
Brendel hatte 2012 erstmals olympisches Gold im Einer geholt, vier Jahre später krönte er sich in Rio im Einer sowie im Zweier zum Olympiasieger. 2021 in Tokio verliefen die Spiele etwas weniger erfolgreich: Nach dem Gewinn der Bronzemedaille im Zweier schied Brendel über seine Paradestrecke im Halbfinale aus. (sid/dpa/bearbeitet von lag und ms)
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