Der eritreische Radprofi Biniam Girmay ist der Sieger des ersten Massensprints bei der 111. Tour de France. Damit ist er der erste seines Landes, der einen Etappen-Sieg beim prestigeträchtigen Fahrradrennen erringen konnte.

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Biniam Girmay saß nach seinem historischen Coup auf dem heißen Turiner Asphalt und weinte Freudentränen, sein deutscher Teamkollege Georg Zimmermann eilte mit breitem Grinsen zu seinem Kumpel: Der 24 Jahre alte Eritreer Girmay hat auf der 3. Etappe der Tour de France Geschichte geschrieben und als erster schwarzer Afrikaner einen Tagessieg beim wichtigsten Radrennen der Welt gewonnen. Im ersten Massensprint der 111. Frankreich-Rundfahrt düpierte Girmay die versammelte Weltklasse.

"Es ist ein Sieg für alle Afrikaner, es ist so wichtig. Ich bin so froh", sagte Girmay, der sich in einem packenden Finish vor dem Kolumbianer Fernando Gaviria und dem Belgier Arnaud de Lie durchsetzte: "Das ist aber auch ein großer Sieg für unser Team. Das ist unser Moment, das ist unsere Zeit gewesen."

Auch sein Allgäuer Teamkollege Georg Zimmermann war nach dem ersten Etappensieg für die Intermarche-Wanty-Mannschaft völlig losgelöst. "Wir sind alle so happy. Biniam ist ein herausragender Radfahrer. Ich kenne ihn schon seit 2020 und weiß, dass er für jede Überraschung gut ist. Daher war es für mich heute nur eine halbe Überraschung."

Pogacar verliert Gelbes Trikot

Girmay hatte bereits 2022 eine Giro-Etappe gewonnen, war damit erster schwarzer Afrikaner, der einen Abschnitt einer großen Rundfahrt für sich entscheiden konnte. Der 24-Jährige rauschte schier unaufhaltsam in Turin an Tag drei der Landesrundfahrt zum Sieg. Nach den 230,8 flachen Kilometern zwischen Piacenza und der nördlichen Metropole Turin siegte der Sprinter aus dem Team um Georg Zimmermann überraschend vor Gaviria und dem Belgier de Lie.

Das Gelbe Trikot des Gesamtersten übernahm Richard Carapaz von Superstar Tadej Pogacar, der das Trikot erst bei der Etappe zuvor übernommen hatte. Der Ecuadorianer profitierte davon, dass er auf der Sprintetappe einige Plätze vor Pogacar lag. Insgesamt waren in der Gesamtwertung vor der Etappe vier Fahrer gleichauf. Bei der Ermittlung des Gesamtersten liegt daher der Radprofi vorn, der im Schnitt die besten Platzierungen vorzuweisen hat.

Am Dienstag könnte sich die Gesamtwertung größer verändern, wenn es über den 2642 Meter hohen Tour-Klassiker Col du Galibier geht. Insgesamt warten bei der Rückkehr nach Frankreich 139,6 Kilometer von Pinerolo nach Valloire. (dpa/sid/jum)

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