Seine schwere Verletzung überschattet den fulminanten WM-Halbfinal-Einzug der deutschen Handballer: Spielmacher Martin Strobel hat sich gegen Kroatien eine schwere Verletzung zugezogen. Für ihn ist das Turnier vorzeitig beendet. Die Diagnose ist niederschmetternd. "Es hat mich leider hart erwischt", sagt der Regisseur vom Zweitligisten Balingen-Weilstetten.
Bei aller Freude über den Einzug ins WM-Halbfinale war Deutschlands Handballern nach dem hart erkämpften Sieg gegen Kroatien der Schock anzumerken: Im Kampf um eine Medaille müssen die DHB-Stars auf ihren schwer verletzten Regisseur Martin Strobel verzichten.
Der 32 Jahre alte Spielmacher vom Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten zog sich am Montagabend in der Hauptrundenpartie gegen Kroatien (22:21) einen Kreuzbandriss und einen Innenbandriss im linken Knie zu. Durch den Sieg hatte sich die DHB-Auswahl schon vor dem letzten Hauptrundenspiel gegen Spanien für das Halbfinale qualifiziert.
"Das mit Martin war ein Riesenschock. Es ist dann auch wirklich schwer, so ein Spiel zu spielen, weil man das ständig im Kopf hat", sagte Rechtsaußen Patrick Groetzki.
Martin Strobel: "Hat mich leider hart erwischt"
"Es hat mich leider hart erwischt", sagte Strobel in einer Mitteilung des Verbandes. "Ich glaube an diese Mannschaft und wünsche den Jungs für das weitere Turnier, dass sie ihren Weg gehen."
Der Europameister von 2016, der erst im Oktober vergangenen Jahres von Bundestrainer Christian Prokop in die DHB-Auswahl zurückgeholt worden war, wird das Teamquartier in Köln am Dienstag verlassen und soll in den nächsten Tagen operiert werden.
Christian Prokop: "Gedanken sind jetzt natürlich bei Martin"
"Es war ganz schlimm, als man ihn auf die Trage gehoben hat, weil er vor Schmerzen geschrien hat", sagte Bundestrainer Christian Prokop: "Die Gedanken sind jetzt natürlich bei Martin. Wir haben den Sieg auch für ihn geholt."
Eine Nachnominierung ist wahrscheinlich, denkbar ist der Einsatz des Lemgoers Tim Suton. "Aber da werde ich mich erst mit meinen Trainern beraten", sagte Prokop.
"Martin hat die Nationalmannschaft mit großem Einsatz auf den Weg gebracht. Dafür sind wir ihm sehr dankbar", sagte Prokop. "Wir spielen jetzt auch für ihn." (szu/dpa/afp)
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