Der SC Magdeburg steht nach einem knappen Sieg gegen KS Kielce im Halbfinale der Champions League. Weil er mit einer Entscheidung nicht zufrieden ist, stürmt der Trainer des polnischen Klubs entrüstet das Spielfeld. Auch bei der anschließenden Pressekonferenz hat er sich noch nicht beruhigt.

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Der SC Magdeburg hat zum zweiten Mal in Folge das Final-Turnier der Handball-Champions-League erreicht. Das Viertelfinale gegen den polnischen Klub KS Kielce verlief dabei denkbar knapp. Eine Aktion kurz vor Schluss des Rückspiels brachte den berühmten Trainer der Polen, Talant Dujshebaev, dabei gehörig auf die Palme.

Kielces Arsjom Karaljok kommt vor dem Magdeburger Tor eigentlich frei zum Wurf, die Aktion wird jedoch im Ausholen abgepfiffen und die reguläre Spielzeit beim Stand von 23:22 für Magdeburg beendet. Nach dem 27:26 im Hinspiel muss Kielce damit ins Siebenmeter-Werfen. Hätte Karaljok kurz vor Spielende zum Ausgleich getroffen, wäre Kielce ins Halbfinale eingezogen.

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Als die reguläre Spielzeit also beendet wird, kann es Dujshebaev nicht fassen. Der Trainer, der in seiner Spielerkarriere zweimal (1994 und 1996) zum Welthandballer des Jahres gewählt wurde, rennt aufs Feld, wirft sich auf den Boden und schlägt die Hände über dem Kopf zusammen.

SC Magdeburg entscheidet das Spiel im Siebenmeter-Werfen

Auch die Spieler auf dem Feld sind fassungslos und gehen vor dem Schiedsrichter auf die Knie, um ihn doch noch zu einer anderen Entscheidung zu bewegen. Doch diese steht. Das Spiel geht ins Siebenmeter-Werfen.

Igor Karacic (2.v.r) und Alex Dujshebaev (3.v.r) von KS Kielce flehen den Schiedsrichter nach einer vermeintlichen Fehlentscheidung an. © picture alliance/dpa/Ronny Hartmann

Dort steht Magdeburg bereits vor dem Aus, als die Gäste aus Polen zum entscheidenden 4:3 antreten. Aber Torwart Sergey Hernández pariert gegen Alex Dujshebaev. Der Spanier wehrt danach auch den nächsten Wurf von Kielce ab. Den entscheidenden Wurf für den SCM verwandelt dann der Isländer Omar Ingi Magnusson gegen den deutschen Nationaltorwart Andreas Wolff. Nach einem 27:25 können die Magdeburger den Einzug in die Final Four bejubeln.

In der anschließenden Pressekonferenz hatte sich Dujshebaev noch immer nicht beruhigt. Sichtlich angefressen sagte der Trainer: "Glückwunsch an Magdeburg. Ich möchte gar nicht mehr dazu sagen, weil ich sonst eine Strafe von der EHF bekommen würde. Danke. Alles war gut. Glückwunsch. Alle haben in den beiden Spielen gesehen, was passiert ist. Mehr sage ich nicht. Glückwunsch. Großes Team." Der Sarkasmus und den Ärger in seiner Stimme konnte und wollte er nicht verbergen.

Verwende Quellen

  • mdr.de: "Matchball abgewehrt - SCM besiegt Kielce nach Siebenmeter-Werfen"
  • sportbild.de: "Erst rastete er komplett aus, dann legte er einen Skandal-Auftritt hin"
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