- In einem unterhaltsamen Spiel behält Ghana gegen Südkorea am Ende die Oberhand.
- Ghana war zunächst aus dem Nichts in Führung gegangen, bevor sich Südkorea ins Spiel zurückkämpfte.
Otto Addo gestikulierte wild, peitschte sein Team nach vorn - und darf als "Aushilfe" nun weiter vom großen Wurf träumen: Ghanas Nationalmannschaft hat Südkorea mit Willen und Effizienz 3:2 (2:0) geschlagen, Interimstrainer Addo und seine Black Stars wendeten das vorzeitige Aus bei der Fußball-WM damit ab. Auch, weil sie Ausnahmespieler Heung-Min Son weitgehend im Griff hatten.
Für den früheren Bundesliga-Profi Addo war es ein erfreuliches Wiedersehen, vor 13 Jahren hatte er den damaligen Jugendspieler Son entscheidend gefördert - am Montag blieb Südkoreas Star ohne Treffer. Mohammed Salisu (24.) und Mohammed Kudus (34./68.) trafen für Ghana, das zum dritten Mal die K.o.-Runde einer WM erreichen kann. Gue-Sung Cho (58./61.) hatte mit einem schnellen Doppelpack zwischenzeitlich ausgeglichen.
Gegen Uruguay geht es für Ghana ums Weiterkommen
Ghana steht in der engen Gruppe H nach einer Niederlage und einem Sieg bei drei Punkten, ließ die stark eingeschätzten Südkoreaner (1) hinter sich - und hat nun ein Rendezvous mit der Geschichte: Ausgerechnet gegen Uruguay geht es am Freitag um das Weiterkommen. Gegen die Südamerikaner war Ghana 2010 im WM-Viertelfinale auf dramatische Weise ausgeschieden.
Eine der Geschichten dieses Spiels war schon vor dem Anpfiff die Verbindung zwischen Addo und Son gewesen. Als Jugendtrainer des Hamburger SV hatte Addo den damals 17-Jährigen betreut, ihn bei den Profis empfohlen und ihm damit zum Bundesliga-Debüt verholfen. Bei der WM, sagte Addo, müsse sein Team nun gemeinsam versuchen, Son aufzuhalten: "Eine schwere Aufgabe."
Dass Südkorea allerdings noch über weitere begabte Fußballer verfügt, zeigte sich in der Anfangsphase. Ghana fand vor 43.983 Zuschauern zunächst kaum den Weg aus der eigenen Hälfte, die Asiaten spielten druckvoll in die Tiefe, Son war oft mittendrin.
Ghana trifft aus dem Nichts
Die klaren Chancen fehlten zwar, Ghana allerdings wirkte phasenweise hilflos - und erzielte dann aus dem Nichts ein Tor. Nach einem Freistoß herrschte wildes Getümmel, Salisus Treffer zählte nach Überprüfung durch den VAR. Und er veränderte das Spiel. Südkorea fehlte plötzlich die Sicherheit, Ghana dagegen fand sie. Noch vor der Pause traf Kudus per Kopf, auch der zweite Torschuss der Afrikaner saß.
In der Pause sammelte Südkorea sich aber erfolgreich. Vor allem über links brach Sons Team nun immer wieder durch, die Flanken segelten gefährlich in den Strafraum. Zwei von ihnen verwertete Cho stark. Erneut sprach nun eigentlich alles für die Asiaten - und erneut traf Ghana, Kudus kam im Strafraum völlig frei an den Ball. (ska/afp)
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