- Das Protest-Trikot der dänischen Nationalmannschaft für die WM 2022 in Katar sorgt für reichlich Aufregung.
- Es erntet viel Zustimmung, aber deutliche Ablehnung aus dem Land des WM-Gastgebers.
- Die Organisatoren werfen ihrerseits der dänischen Regierung vor, nicht genug für die Wahrung der Menschenrechte zu tun.
Das Ausweichtrikot der dänischen Nationalmannschaft für die Fußball-WM in Katar sorgt für viel Aufsehen, noch ehe es erstmals im Einsatz gewesen ist.
Die Organisatoren des Turniers haben das symbolträchtige Shirt scharf kritisiert. Man bestreite die Behauptung des dänischen Ausrüsters (Hummel), "dass dieses Turnier Tausende von Menschen das Leben gekostet hat", hieß es in einer Stellungnahme des OK gegenüber mehreren Medien.
Der Gastgeber verwies auf die "bedeutenden Reformen" und "verbesserten Lebensbedingungen" für die Arbeiter im Wüstenstaat, der sich "dem Fortschritt verschrieben" habe. Dieses Engagement werde von den Dänen "bagatellisiert". Der dänische Verband wurde daher "dringend" gebeten, seinen Ausrüster korrekt über die gemeinsame Arbeit zu unterrichten.
Lesen Sie auch: WM-Arbeiter schildern ihren Alltag in Katar
Katar: Dänemark soll seinen Umgang mit Menschenrechten prüfen
Damit aber nicht genug: Wie unter anderem das Sportmagazin "kicker" berichtete, wirft Katar den Dänen vor, sich ebenfalls nicht umfassend um die Menschenrechte zu kümmern: "Die Länder müssen immer mehr tun, um die Rechte der Menschen in der ganzen Welt zu schützen, auch in Dänemark."
Dänemark will bei der WM, die vom 20. November bis 18. Dezember stattfindet, unter anderem in ganz in Schwarz gehaltenen Trikots auflaufen und damit ein Zeichen gegen die Ausbeutung von Arbeitern und die Menschenrechtsverletzungen setzen. Auf den Shirts sind das Markenzeichen des Ausrüsters und das Verbandsemblem nur auf den zweiten Blick erkennbar. "Wir wollen nicht sichtbar sein bei einem Turnier, das Tausende Menschen das Leben gekostet hat", hieß es dazu.
Lesen Sie auch: Uli Hoeneß schaltet sich in hitzige "Doppelpass"-Debatte zu Katar ein
Ausrüster protestiert mit Trikot ganz bewusst gegen Missstände in Katar
Dazu postete Hummel ein Statement, in dem es unter anderem heißt: "Mit den neuen Trikots der dänischen Nationalmannschaft wollten wir eine doppelte Botschaft senden. Sie lassen sich nicht nur von der Europameisterschaft 92 inspirieren, die den größten Fußballerfolg Dänemarks Tribut zollen, sondern auch einen Protest gegen Katar und seine Menschenrechtslage sein."
Man unterstütze zwar die dänische Nationalmannschaft, nicht aber Katar als Gastgebernation.
Lesen Sie auch: Bundestrainer Hansi Flick prangert Zustände in Katar an
In einem gesonderten Post präsentierte Hummel das dritte Trikot Dänemarks. Dieses ist in schwarz gehalten, "der Farbe der Trauer", wie Hummel erklärt. Mit der Farbwahl wolle das Unternehmen "eine Erklärung über Katars Menschenrechte und seine Behandlung der Wanderarbeiter abgeben, die die WM-Stadien des Landes gebaut haben." (SID/dpa/hau)
Verwendete Quelle:
- kicker.de: Katar erzürnt wegen Dänemarks Sondertrikot
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.