Die Vorrunde der WM 2014 ist gespielt und das Achtelfinale in Brasilien ist komplett. In den Partien sieben und acht stehen sich Deutschland und Algerien, sowie Belgien und die USA gegenüber.

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Am Montag spielen um 22:00 Uhr (live im ZDF und bei uns im Ticker) in Porto Alegre Deutschland und Algerien um den Einzug ins Viertelfinale. Die Mannschaft von Bundestrainer Jogi Löw besiegte im letzten Vorrundenmatch die USA mit 1:0 und rückt als Gruppensieger mit sieben Punkten in die K.-O.-Runde vor. Trotz des Erfolgs muss sich das Team um Kapitän Philipp Lahm aber noch kräftig steigern, wenn es im Turnier lange weitergehen soll.

Verteidiger Mats Hummels meinte nach dem USA-Spiel: "Wir haben eine konzentrierte, wenn auch keine überragende Leistung abgeliefert." Sein Kollege in der Innenverteidigung, Per Mertesacker, ergänzte: "Es waren drei komplett unterschiedliche Gegner. Jedes Spiel hatte seinen eigenen Charakter. Daraus ziehen wir sehr viel Mut."

Müller wieder Schlüssel zum Sieg?

Vieles wird im Achtelfinale wieder von Thomas Müller abhängen, der sich in Brasilien längst zum Star der Mannschaft entwickelt hat. Mit vier Toren führt er gemeinsam mit Lionel Messi (Argentinien) und Neymar (Brasilien) die Torschützenliste des Turniers an. Zum Sieg über die USA meinte Müller: "Insgesamt haben wir über ein 90 Minuten ein sehr ordentliches Spiel gemacht. Wir haben zwar nur 1:0 gewonnen, aber auch das nehmen wir gerne mit." Trainer Löw blickte schon aufs Achtelfinale voraus: "Wir haben das Spiel beherrscht. Bis auf die Endphase haben wir keine Chancen zugelassen. Was wir versäumt haben, ist das entscheidende 2:0 zu machen. Jetzt kommen die K.o.-Spiele - alles oder nichts."

In der Runde der letzten 16 wartet mit Algerien ein unbequemer Gegner. Die Nordafrikaner frustrierten in ihrem dritten Vorrundenspiel mit konzentrierter Abwehrarbeit und schnellen Kontern den Gegner aus Russland und lösten mit dem 1:1-Remis das Ticket fürs Achtelfinale. Mittelfeld-Abräumer Nabil Bentaleb wagte direkt nach dem Schlusspfiff einen Ausblick auf das Spiel gegen Deutschland: "Mir fehlen die Worte. Das ist außergewöhnlich, großartig. Wir haben uns nie aufgegeben und immer an uns geglaubt. Wir sind mental stark und ein echtes Team. Aber es wird hart. Deutschland ist sehr gut, sehr kompakt. Trotzdem wollen wir gewinnen."

Algerien ist ein Angstgegner

Die "Wüstenfüchse", wie sich die Algerier selbst nennen, gehören nicht unbedingt zu den Lieblingsgegnern der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Die bisher einzigen beiden Länderspiele gegen die Nordafrikaner gingen verloren. Am Neujahrstag 1964 gab es für die DFB-Auswahl ein damals kaum für möglich gehaltenes 0:2 in Algier. In Erinnerung geblieben ist aber vor allem die 1:2-Niederlage in der Vorrunde der Weltmeisterschaft 1982 in Spanien, bei der die deutsche Elf viel Kredit verspielte.

Die Mannschaft von Jupp Derwall ging am 16. Juni 1982 als haushoher Favorit in das erste Gruppenspiel. Doch dann wurde die Partie zu einer einzigen Blamage für den Europameister von 1980. Die Führung der Algerier durch Rabah Madjer (53. Minute) konterte Karl-Heinz-Rummenigge eine Viertelstunde später mit dem Ausgleich. Doch als der überragende Lakhdar Belloumi den Außenseiter nach 69 Minuten erneut in Führung schoss, hatte die überheblich und lustlos auftretende DFB-Elf keine Antwort mehr parat.

Trotz der Sensation reichte es für Algerien nicht zum Einzug in die nächste Runde, weil Deutschland und Österreich im letzten Spiel der Vorrunde einen Nichtangriffspakt schlossen. Der deutsche 1:0-Sieg verhinderte den Einzug der Nordafrikaner in die 2. Finalrunde.

Klinsmann trifft auf Wilmots

Am Dienstag treffen um 22:00 Uhr (live im ZDF und bei uns im Ticker) in Salvador Belgien und die USA aufeinander. Die als Geheimfavorit gehandelten Belgier gehen dabei mit breiter Brust ins Spiel, holten sie doch aus ihren drei Vorrundenspielen gegen Russland, Algerien und Südkorea die maximale Punktausbeute mit drei Siegen. Verzichten müssen die Mannen von Trainer Marc Wilmots dabei auf Steven Defour, der gegen Südkorea die Rote Karte sah. Neben Chelsea-Star Eden Hazard stehen vor allem der Wolfsburger Kevin de Bruyne und der Ex-Hamburger Vincent Kompany im Fokus.

Die USA können sich ebenfalls berechtigte Hoffnungen auf den Einzug ins Viertelfinale machen. Mit einer starken Vorrunde konnte das Team von Jürgen Klinsmann für Aufsehen sorgen und die portugiesische Mannschaft um Weltfußballer Cristiano Ronaldo hinter sich lassen. "Es ist fantastisch, weiter zu kommen. Alle haben gesagt, ihr habt keine Chance, aber wir haben sie genutzt und stehen jetzt im Achtelfinale. Das ist großartig", bemerkte Klinsmann nach dem dritten Gruppenmatch gegen Deutschland.

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