Der Transfer von Jérôme Boateng zum Linzer ASK kommt bei den Fans des Stadtrivalen Blau-Weiß nicht gut an. Mit Bannern spielen sie auf juristische Vorwürfe gegen den Weltmeister von 2014 an.
Der Linzer ASK hat in Österreich wohl für den spektakulärsten Transfer des Sommers gesorgt.
2022 war der 35-Jährige zunächst verurteilt worden. Im vergangenen September hatte das Bayerische Oberlandesgericht die Verurteilung allerdings wegen Verfahrensfehlern wieder aufgehoben. Am 14. Juni soll nun das neue Hauptverfahren gegen den Weltmeister von 2014 beginnen. Solange Boateng nicht rechtmäßig verurteilt wurde, gilt die Unschuldsvermutung.
Die Fans von Blau-Weiß Linz, dem Stadtnachbarn des LASK, äußerten im Stadtderby der Frauen aber starke Kritik an dem Wechsel. "Gratuliere 'Dr.' Gruber zu den neuesten Transfer-Schlagzeilen", war auf einem Spruchband der Fans in Richtung LASK zu lesen - der Wortteil "Schlag" war dabei in roten Buchstaben hervorgehoben. Gerichtet war der Spruch an Siegmund Gruber, den Präsidenten des Vereins - weil ihm sein Doktortitel entzogen wurde, war das 'Dr.' in Anführungszeichen gesetzt.
Auch Torwarttrainerin setzt Zeichen
Auf einem weiteren Spruchband gedachten die Fans von Blau-Weiß dem Model Kasia Lenhardt, das 2021 Suizid begang. Sie war mit Boateng liiert, auch hier gab es ein Ermittlungsverfahren bezüglich vorsätzlicher Körperverletzung. Zudem stand auf dem Banner die Forderung: "Keine Bühne für Täter!"
Auch die Torwarttrainerin der Spielgemeinschaft von Blau-Weiß Linz und Union Kleinmünchen machte ihre Haltung zum Boateng-Transfer beim Aufwärmen auf dem Spielfeld klar. Auf dem Rücken ihres Trainingsanzugs war ebenfalls der Name von Kasia Lenhardt zu lesen.
LASK spricht von Transfer-Coup
Der Linzer ASK hatte am Freitag (31.05.) den Wechsel von Jérôme Boateng öffentlich gemacht und dabei von einem Transfer-Coup gesprochen. "Es ist ein absoluter Wahnsinn und unfassbar, dass wir mit Jerome Boateng einen international derart begehrten Ausnahmespieler und Vorzeigeathleten zum LASK holen konnten", ließ LASK-Präsident Gruber dazu verlauten.
"Er hatte zahlreiche, hochdotierte Angebote vorliegen. Dass wir uns hier durchsetzen konnten und er sich für einen Wechsel nach Oberösterreich entschieden hat, war nur möglich, weil er unsere Vision vollumfänglich mitträgt und den sportlichen Weg über seine wirtschaftlichen Interessen gestellt hat."
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