• Nach nur sieben Wochen endet das Engagement von Peter Hyballa als Trainer in der zweiten dänischen Liga.
  • Der 45-Jährige spricht von "Rufmord" bei Esbjerg fB. Seitens der Spieler, Fans und Medien sei er "übelstem Mobbing" ausgesetzt gewesen.
  • Hyballa, der für das ZDF als Experte die EM 2021 begleitet hatte, spricht von der "schlimmsten Zeit meiner Karriere."
  • Sein Nachfolger steht bereits fest.

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Trainer Peter Hyballa hat beim dänischen Fußball-Zweitligisten Esbjerg fB nach nicht einmal dreimonatiger Amtszeit gekündigt. Der Schritt ist die Reaktion darauf, dass 21 Spieler des Klubs dem 45-Jährigen Ende Juli in einem offenen Brief das Misstrauen ausgesprochen hatten. Sie kritisierten die Trainingsmethoden sowie die fachlichen und menschlichen Qualitäten des Chefcoaches.

Hyballa wies die Vorwürfe zurück. "Was abgelaufen ist, ist eine Riesensauerei. Das war Rufmord. Es ist eine Hetzjagd gegen mich abgelaufen. Sogar meine Familie wurde bedroht", sagte der gebürtige Bocholter dem Portal "transfermarkt.de". Über den Brief habe er "gelacht. Es war ein ganz komischer Film."

Peter Hyballa ist entsetzt über die Zustände in Esbjerg: "Das ist nicht normal"

Im Interview mit der "Bild"-Zeitung wurde Hyballa noch deutlicher. Er habe in Esbjerg "die schlimmste Zeit" seiner Karriere erlebt. "Was hier in Dänemark abging, ist nicht normal", wetterte Hyballa. "Ich wurde übelst gemobbt. Auf mich haben sich die Fans, Medien und teilweise Spieler eingeschossen." Er habe keine "Lebensqualität" mehr gespürt. "Daher habe ich eben gekündigt und will auch überhaupt keine Abfindung. Einfach nur weg!"

Der Übungsleiter übte aber auch Selbstkritik. "Wir haben uns als Trainerteam wohl nicht gut genug auf Dänemark vorbereitet. Die Intensität war man dort nicht gewohnt", so Hyballa. "Wir haben zweimal am Tag trainiert und das ist wohl neu hier in Dänemark. Aber ich bin ein Arbeiter- und Malochertrainer – Punkt."

Keine Zusammenarbeit mit Co-Trainer Rafael van der Vaart

Erst zwei Tage vor Hyballas überstürztem Abschied hatte Esbjerg den früheren HSV-Star Rafael van der Vaart als Co-Trainer des ZDF-EM-Experten präsentiert. "Das Rafael mein Co-Trainer werden wollte, hat mich sehr gefreut. Schade, dass wir nun nicht zusammen arbeiten können", bedauerte Hyballa.

Enttäuscht reagierte auch Esbjergs Vereinsboss. "Wir sind natürlich enttäuscht über die Ereignisse der letzten Wochen und die Entscheidung von Peter Hyballa, den Verein zu verlassen", sagte Michael Kalt. Der Nachfolger Hyballas steht jedoch schon fest. Es ist erneut ein Trainer aus Deutschland, der Frankfurter Roland Vrabec, ehemals Trainer des FC St. Pauli. (AFP/hau)

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