In seiner Funktion als Technischer Direktor von Ajax Amsterdam ist Sven Mislintat für Transfers zuständig. Eines dieser Geschäfte deckt einen möglichen Interessenkonflikt des früheren Stuttgarter Sportdirektors auf. Es geht um den ehemaligen VfB- und jetzigen Ajax-Spieler Borna Sosa, um ein Analyse-Unternehmen für Fußballdaten und eine Spielerberatungs-Agentur.

Mehr Fußball-Themen finden Sie hier

Dem früheren Stuttgarter Sportdirektor Sven Mislintat droht bei seinem neuen Klub Ajax Amsterdam Ärger wegen eines möglichen Interessenkonflikts beim Wechsel des kroatischen Nationalspielers Borna Sosa.

Hintergrund ist Mislintats Beteiligung an dem Fußballdaten-Analyse-Unternehmen Matchmetrics. An dieser Firma ist seit Sommer auch die Spielerberatungsagentur AKA Global GmbH beteiligt, die den Wechsel von Sosa jüngst für eine Ablösesumme zwischen acht und zehn Millionen Euro vom VfB zu Ajax einfädelte.

Nachrichten aus anderen Regionen

Der niederländische Sender NOS zeigte die Verbindungen Mislintats auf. Der Fall beschäftigt inzwischen auch die Ajax-Vereinsführung. In einer Stellungnahme betonte der niederländische Rekordmeister, dass dem Verein die Beteiligung von AKA an Matchmetrics nicht bekannt gewesen sei und es eine unabhängige Untersuchung geben werde. "Da ein von Ajax verpflichteter Spieler diesen Sommer von AKA Global betreut wurde, prüft der Verein dies weiter und lässt sich dabei von externen Beratern unterstützen", hieß es. Mislintat habe gegenüber dem Klub erklärt, dass er uneingeschränkt Kooperation leisten werde, einschließlich der Weitergabe aller relevanten Unterlagen.

Sven Mislintat verließ den VfB Stuttgart Richtung Ajax Amsterdam

Mislintat ist seit dem Frühjahr Technischer Direktor von Ajax. Zuvor hatte er rund drei Jahre für den VfB gearbeitet. In dieser Zeit spielte auch Sosa für den VfB. Bei seinem Wechsel nach Amsterdam war Mislintats Beteiligung an Matchmetrics Gegenstand der Vertragsgespräche. Darüber wurde auch eine vertragliche Vereinbarung getroffen.

Mislintat steht in Amsterdam wegen seiner Einkaufspolitik ohnehin in der Kritik. Im Sommer 2023 kamen rund ein Dutzend Spieler für über 100 Millionen Euro zu Ajax, im Gegenzug nahm der Klub durch Spielertransfers auch 150 Millionen Euro ein. Der Saisonstart misslang. Mit fünf Punkten aus vier Spielen ist Ajax nur Zwölfter der Eredivisie. (dpa/hau)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.