Die französische Regierung hatte für das Spiel zwischen Lens und Sevilla ein Reiseverbot für die spanischen Fans ausgesprochen. Die Reaktion des spanischen Erstligisten folgte prompt. Der Beschwerde wurde stattgegeben, das Fan-Verbot aufgehoben.

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Am Dienstagabend (18:45 Uhr) empfängt der RC Lens den FC Sevilla zum letzten Spieltag in der Champions-League-Gruppe. Die Fans der Spanier dürfen dann - nach einigem Hin und Her - doch dabei sein.

Denn zunächst sah alles danach aus, als müssten die Spanier beim Auswärtsspiel ohne ihren eigenen Anhang auskommen. Grund dafür war aber nicht etwa ein Boykott der eigenen Mannschaft oder mangelndes Interesse. Vielmehr gab es zunächst ein Verbot der französischen Behörden - Auswärtsfans waren bei der Partie demnach nicht gestattet.

Französische Behörden gehen von "ernsthaftem Sicherheitsrisiko" aus

Am vergangenen Sonntag, nur zwei Tage vor dem Spiel, kündigte Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin die Einführung des Verbots in einem Interview mit "Brut" an. Eine Verordnung der Regierung des Departements Pas-de-Calais bestätigte das Vorhaben daraufhin. Das Verbot galt demnach von Dienstagvormittag bis Mittwochnacht (3 Uhr). "Jede Person, die sich als Sevilla-Fan zeigt oder sich so verhält", soll daran gehindert werden, das Lens-Stadion sowie die nähere Umgebung zu betreten, hieß es.

Doch warum sollten die Auswärtsfans aus Spanien so drastisch ausgeschlossen werden? Als Grund für das Fan-Verbot führte die Regierung ein "ernsthaftes Sicherheitsrisiko" an. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu Fan-Zusammenstößen, bei denen Anhänger von Sevilla beteiligt waren. Ein solches Szenario wollten die Behörden ins Lens zwingend vermeiden.

FC Sevilla: "Glauben, dass unsere Fans unfair behandelt werden"

Die Reaktion des spanischen Erstligisten ließ nicht lange auf sich warten: In einer offiziellen Mitteilung von Sonntag heißt es unter anderem, dass der Club weder von den französischen Behörden noch von der Uefa über die Entscheidung informiert wurde. Gemeinsam mit der spanischen Regierung wolle man die Umsetzung des Verbots verhindern.

Was den Club vor allem störte: Die Entscheidung komme viel zu kurzfristig, viele Fans hätten bereits seit längerer Zeit Karten erworben sowie Flüge nach Frankreich gebucht. "Wir glauben, dass unsere Fans unfair behandelt werden und ein gefährlicher Präzedenzfall für Fanreisen geschaffen wird", hieß es in der offiziellen Mitteilung weiter. Der Verein kündigte an, eine offizielle Beschwerde bei der Uefa einzureichen.

Am Dienstagmittag teilte der Klub zunächst noch mit, dass es bislang keine Benachrichtigung vom Staatsrat bezüglich einer Entscheidung gebe. Mit einem endgültigen Beschluss werde erst am Nachmittag gerechnet, "der Zeitpunkt steht jedoch noch nicht fest und könnte sich verzögern oder vorverlegt werden", hieß es.

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Fan-Verbot gekippt: Sevilla-Fans dürfen doch nach Lens

Wenige Stunden später dann die offizielle Entscheidung: Die Sevilla-Fans dürfen doch nach Lens! Die französische Staatskanzlei akzeptierte die eingereichte Beschwerde gegen das Fan-Verbot, teilte der FC Sevilla auf den vereinseigenen Kanälen mit. Die Anhänger, die ein Ticket besitzen, erhalten Zutritt zum Stadion ins Lens.

Der Verein bedaure "die Unannehmlichkeiten, die für viele Fans entstanden sind, die sich angesichts der Unsicherheit und der von der französischen Regierung angedrohten Strafe entschieden haben, trotz Eintrittskarten nicht zu anreisen und dem Spiel beizuwohnen", heißt es weiter. Zudem kündigte der FC Sevilla an, betroffenen Fans so gut wie möglich zu helfen.

Verwendete Quellen

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